Ichthyologie: Uralter Südsee-Aal ist lebendes Fossil
In einer Riffhöhle im pazifischen Palau-Archipel haben Biologen in 35 Meter Tiefe eine neue Aalart entdeckt, die sie als "lebendes Fossil" betrachten: Protoanguilla palau weist laut David Johnson vom National Museum of Natural History und seinen Kollegen Merkmale auf, wie sie bislang nur bei fossilen Verwandten aus der Kreidezeit beschrieben wurden. Darüber hinaus besitzt die Art Charakteristika, die sogar noch primitiver ausfallen als bei den versteinerten Exemplaren, so dass ihr Ursprung noch weiter zurückliegen muss und in den frühen Jura oder die späte Trias reichen könnte.
Bislang entdeckten die Zoologen den von ihnen als "lebendes Fossil" titulierten Aal nur an einer Stelle im Palau-Archipel nachgewiesen. Da dieses allerdings erst seit rund 60 bis 70 Millionen Jahren existiert, hat sich die Spezies wahrscheinlich nicht hier entwickelt, sondern ist womöglich noch weiter im Pazifik verbreitet. (dl)
Der Uraal hat beispielsweise ungewöhnliche strahlenförmige Schwanzflossenenden, einen urtümlichen Vorkiefer und überlappende Kiemenreusen, die Atemwasser und Nahrung voneinander trennen sollen. Diese Eigenschaften sind bei evolutionär jüngeren Aalarten nicht mehr zu finden. Eine begleitende Metagenomanalyse von Protoanguilla palau und verwandter Spezies bestätigte, dass es sich bei dem Palau-Vertreter um eine der ältesten Aallinien handelt, die seit etwa 200 Millionen Jahren nahezu unverändert existiert.
Bislang entdeckten die Zoologen den von ihnen als "lebendes Fossil" titulierten Aal nur an einer Stelle im Palau-Archipel nachgewiesen. Da dieses allerdings erst seit rund 60 bis 70 Millionen Jahren existiert, hat sich die Spezies wahrscheinlich nicht hier entwickelt, sondern ist womöglich noch weiter im Pazifik verbreitet. (dl)
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