Verhaltensforschung: Urin-Wäsche dient sozialer Kommunikation
Viele Halb- und Neuweltaffen urinieren sich auf die eigenen Füße und Hände. Ein Team um die Primatologin Kimran Miller von den National Institutes of Health Animal Center in Maryland hat nun durch Beobachtungen von Kapuzineraffen (Cebus apella) herausgefunden, dass dies der sozialen Kommunikation dient, besonders bei sexuellen und aggressiven Interaktionen zwischen den Tieren. Bislang hatten Forscher eher vermutet, dass das Verhalten mit dem Wärmehaushalt zusammenhängt.
Die Wissenschaftler beobachteten insgesamt 28 in Gefangenschaft lebende Kapuzineraffen über einen Zeitraum von acht Monaten. Um zu überprüfen, ob die Urin-Eigenwäsche eine thermoregulatorische Funktion hat – Kühlung des eigenen Körpers bei Wärme – wurde die Temperatur während der Studiendauer bei gleichbleibender Luftfeuchte variiert: Urinierhäufigkeit und Temperaturhöhe beeinflussten sich jedoch nicht.
Dafür bemerkten Miller und ihre Kollegen, dass Alphamännchen, die von Weibchen mit sexuellen Absichten aufgesucht wurden, ihre Urinierrate verdoppelten. Und kam es zu aggressiven Auseinandersetzungen zwischen zwei Tieren, urinierte das unterlegene Individuum in 87 Prozent aller Fälle auf die eigenen Extremitäten, das überlegene hingegen selten. Die Primatologen schließen aus ihren Ergebnissen, dass die Affen sich so verhalten, um das Interesse beziehungsweise das Wohlwollen eines Artgenossen zu wecken oder zu steigern.
Auch andere Tiere – etwa Antilopen – benetzen sich mit dem eigenen Harn, die Funktion dieser Verhaltensweise ist allerdings bislang bei den meisten Arten unbekannt. (lp)
Die Wissenschaftler beobachteten insgesamt 28 in Gefangenschaft lebende Kapuzineraffen über einen Zeitraum von acht Monaten. Um zu überprüfen, ob die Urin-Eigenwäsche eine thermoregulatorische Funktion hat – Kühlung des eigenen Körpers bei Wärme – wurde die Temperatur während der Studiendauer bei gleichbleibender Luftfeuchte variiert: Urinierhäufigkeit und Temperaturhöhe beeinflussten sich jedoch nicht.
Dafür bemerkten Miller und ihre Kollegen, dass Alphamännchen, die von Weibchen mit sexuellen Absichten aufgesucht wurden, ihre Urinierrate verdoppelten. Und kam es zu aggressiven Auseinandersetzungen zwischen zwei Tieren, urinierte das unterlegene Individuum in 87 Prozent aller Fälle auf die eigenen Extremitäten, das überlegene hingegen selten. Die Primatologen schließen aus ihren Ergebnissen, dass die Affen sich so verhalten, um das Interesse beziehungsweise das Wohlwollen eines Artgenossen zu wecken oder zu steigern.
Auch andere Tiere – etwa Antilopen – benetzen sich mit dem eigenen Harn, die Funktion dieser Verhaltensweise ist allerdings bislang bei den meisten Arten unbekannt. (lp)
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