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Jungsteinzeit: Ursprung der grünen Symbolik bestimmt

Mit grünlich schimmernden Schmuckstücken verbanden die ersten Ackerbauern aus dem Nahen Osten die Hoffnung auf reiche Ernten und ein gesundes Leben. Offenbar dienten sie als Talisman, um damit schlechte Einflüsse abzuwehren. Erstmals wäre damit die Farbe Grün mit symbolischen Assoziationen wie Hoffnung und Fruchtbarkeit belegt worden, wie Forscher um Daniella Bar-Yosef Mayer von der Universität Haifa berichten.

Eine Sammlung ... | ... grüner Perlen (hier eine Auswahl) untersuchten Forscher um Daniella Bar-Yosef Mayer. Ihr Ergebnis: Die zu Amuletten gefertigten Schmuckstücke sollten die ersten Bauern im Nahen Osten wahrscheinlich vor bösen Einflüssen schützen und ihnen reiche Ernten und ein gesundes Leben bescheren.
Die Wissenschaftler untersuchten über zweihundert kunstvoll bearbeitete Anhänger aus Stein aus dem zwölften und neunten vorchristlichen Jahrtausend. Einige der bis zu vier Zentimeter großen Objekte sind flach, andere kugelrund oder zylinderförmig. Um ein Band hindurch zu ziehen, haben manche ein, andere zwei Löcher.

Derartige Schmuckstücke waren zwar auch schon vor Beginn der Jungsteinzeit angefertigt worden, allerdings nicht in grünlicher Farbe. Wie die Analysen zeigten, waren die verwendeten Mineralien sogar eigens aus weit entfernten Gegenden herangeschafft worden – etwa aus dem heutigen Saudi-Arabien, Syrien und Zypern.

Die Forscher spekulieren, dass die grüne Farbe das Sprießen junger Blätter symbolisierte – und damit die Hoffnung auf erfolgreiche Ernten. Vielleicht sollten die Talismane sogar die Zukunft der eigenen Kinder begünstigen. Denn mit dem Übergang zur sesshaften Lebensweise stieg zwar zum einen die Zahl der Geburten, zum anderen erreichten aber nur wenige Kinder das Erwachsenenalter. (may)
  • Quellen
Bar-Yosef Mayer, D. et al.: Earliest green stone beads and their symbolism. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 10.1073/pnas.0709931105, 2008.

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