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Anthropologie: Ursprung der Indianer geklärt?

Stammen die Indianer von einer kleinen Gruppe ab, die vor etwa 12000 Jahren über die Beringstraße nach Amerika gelangte und sich allmählich nach Süden ausbreitete? Oder sind ihre Vorfahren in den vergangenen 30000 Jahren in mehreren Wellen an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten eingewandert? Darüber wird seit Jahrzehnten heftig diskutiert. Nun liefert eine umfangreiche genetische Studie eine überraschend deutliche Antwort.

Ein internationales Team von Genetikern und Anthropologen verglich 678 Schlüsselmarker im Erbgut lebender Mitglieder von 29 Indianerstämmen in Nord- und Südamerika sowie in zwei ostsibirischen Volksgruppen. Wie sich dabei zeigte, nimmt die genetische Ähnlichkeit mit den Asiaten mit zunehmender Entfernung von Alaska kontinuierlich ab. Parallel dazu verringert sich allgemein die genetische Vielfalt, was dokumentiert, dass die Volksgruppen umso jünger sind, je weiter südlich sie leben. Außerdem ist bei allen Ureinwohnern Amerikas eine Mutation weit verbreitet, die sonst nur bei den Bewohnern Ostsibiriens auftritt – und zwar an einer Stelle im Erbgut, an der sich lediglich funktionslose DNA befindet. Die Variante ist deshalb rein zufällig entstanden und unterlag keinem Selektionsdruck.

All das weist klar darauf hin, dass sämtliche Indianer ihren Ursprung in Ostasien haben und den amerikanischen Kontinent von Nord nach Süd besiedelten. Das geschah offenbar nicht in Etappen, sondern relativ kontinuierlich.

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