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News: Ursprung des galaktischen Röntgenhintergrunds geklärt

Rund eine Million Doppelsterne, in denen jeweils ein Weißer Zwerg von seinem Begleitstern Gas absaugt, sowie Hunderte von Millionen gewöhnlicher Sterne mit aktiven Gashüllen erzeugen das Röntgenleuchten der Milchstraße. Demnach wäre diese Strahlung nicht – wie lange vermutet – diffus, sondern stammte von Hunderten von Millionen einzelner Quellen.

Dies leiten Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Astrophysik (MPA) aus den fast zehnjährigen Messungen mit dem Rossi X-ray Timing Explorer (RXTE) ab – der genauesten Karte unserer Milchstraße im Röntgenlicht (weiße Linien im Bild; farbig: Infrarot-Strahlung). Demnach wimmelt es in unserer Milchstraße nur so von Sternen mit Röntgenemission. Sie sind jedoch im optischen nicht sehr hell, weshalb ihre Zahl bisher um das Hundertfache unterschätzt worden war:

Verantwortlich sind nicht Schwarze Löcher und Neutronensterne (weiße Knoten), sondern kataklysmische Veränderliche – Doppelsterne, die aus einem gewöhnlichen Stern und einem Weißen Zwerg bestehen. Letzterer kann Gas von seinem Begleitstern abziehen, das dabei so heiß wird, dass es intensive Röntgenstrahlung abgibt.

Bei etwas längeren Wellenlängen stammt das Röntgenglühen zu einem Drittel von kataklysmischen Veränderlichen und zwei Dritteln von aktiven Vorgängen in der heißen Hülle von Sternen, der Korona. In den meisten Fällen findet die Korona-Aktivität bei Sternen in Doppelsystemen statt, in denen ein naher Begleitstern die äußeren Schalen des Sterns stark »aufrührt«. Dies führt zu Ausbrüchen ähnlich den solaren Flares, bei denen Röntgenstrahlung frei wird. >> spektrumdirekt/AH

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