Mikrometeorite: Ursprung zweier winziger Partikel aus dem All aufgeklärt
Mitten in der Antarktis stießen Forscher auf zwei Mikrometeoriten. Deren Analyse könnte neue Einsichten in das frühe Sonnensystem ermöglichen.
Zwei in der Antarktis gefundene Mikrometeoriten entstanden wahrscheinlich in unserem Sonnensystem und nicht in einer interstellaren Staubwolke, wie für diesen Typ vielfach angenommen. Damit könnten die winzigen Partikel wertvolle Informationen über das frühe Sonnensystem in sich tragen.
Die Wissenschaftler um Jean Duprat vom Centre de Spectrométrie Nucléaire et de Spectrométrie de Masse in Orsay, Frankreich, hatten die mikrometergroßen Partikel in 40 bis 55 Jahre altem Schnee ausgegraben und deren chemische Zusammensetzung mit Hilfe von Raster- und Transmissionselektronenmikroskop untersucht. In den Partikeln stieß das Team auf enorm große Mengen an Kohlenstoff. Das organische Material zeigte zudem über mehrere zehn Quadratmikrometer hinweg einen deutlichen Überschuss an Deuterium – einem stabilen Wasserstoffisotop. Die auf der Erde gemessenen Werte seien um das Zehn- bis Dreißigfache geringer, so die Forscher.
Sie spekulieren, dass sowohl die Mineralien als auch die organischen Komponenten aus den kalten Regionen der protoplanetaren Scheibe hervorgingen, aus der sich schließlich unser Sonnensystem formte. Die Analyse der Mikrometeoriten könnte deshalb wichtige Hinweise auf die Entstehung unseres Sonnensystems liefern.
Maike Pollmann
Duprat, J. et al.: Extreme Deuterium Excesses in Ultracarbonaceous Micrometeorites from Central Antarctic Snow. In: Science 328, S. 742-745, 2010.
Die Wissenschaftler um Jean Duprat vom Centre de Spectrométrie Nucléaire et de Spectrométrie de Masse in Orsay, Frankreich, hatten die mikrometergroßen Partikel in 40 bis 55 Jahre altem Schnee ausgegraben und deren chemische Zusammensetzung mit Hilfe von Raster- und Transmissionselektronenmikroskop untersucht. In den Partikeln stieß das Team auf enorm große Mengen an Kohlenstoff. Das organische Material zeigte zudem über mehrere zehn Quadratmikrometer hinweg einen deutlichen Überschuss an Deuterium – einem stabilen Wasserstoffisotop. Die auf der Erde gemessenen Werte seien um das Zehn- bis Dreißigfache geringer, so die Forscher.
Auf Grund der Zusammensetzung sollten die beiden Mikrometeoriten aus kalten Molekülwolken im interstellaren Raum stammen, denn nur hier lässt sich ein derartiger Deuteriumüberschuss beobachten. Allerdings stießen die Wissenschaftler im untersuchten organischen Material auf winzige Kristalle, die sich in großer Hitze und damit viel näher an unserer Sonne gebildet haben müssen. Zumindest die organischen Einschlüsse besitzen deshalb wohl keinen interstellaren Ursprung und haben sich überdies deutlich früher gebildet als bisher geglaubt, schreiben die Autoren.
Sie spekulieren, dass sowohl die Mineralien als auch die organischen Komponenten aus den kalten Regionen der protoplanetaren Scheibe hervorgingen, aus der sich schließlich unser Sonnensystem formte. Die Analyse der Mikrometeoriten könnte deshalb wichtige Hinweise auf die Entstehung unseres Sonnensystems liefern.
Maike Pollmann
Duprat, J. et al.: Extreme Deuterium Excesses in Ultracarbonaceous Micrometeorites from Central Antarctic Snow. In: Science 328, S. 742-745, 2010.
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