News: Urzeitkrebs vermehrt sich in Hochwasserpfützen
"Daß Triops sich so stark vermehren konnte, ist aus ökologischer Sicht sehr erfreulich und zeigt die hohe Bedeutung von Hochwasser für die Tierwelt", wertete Dister. Die Fundorte waren in der Regel Druckwasserstellen, die sich durch hoch anstehendes Grundwasser hinter den Deichen, auf Äckern und Wiesen, gebildet hatten. Die Krebse schlüpfen aus winzigen Eiern, die jahrelang im Boden liegen und dabei Trockenheit und Frost überstehen. "Ihre Lebensräume sind jedoch häufig zerstört, weil landwirtschaftliche Flächen entwässert und Unebenheiten planiert wurden", kritisierte Dister. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Klaudia Martini hat an die Landwirte appelliert, Stellen, an denen Triops gefunden wurde, nicht zu stören. Sie versprach, für die dadurch entstehenden Ernteausfälle aufzukommen.
Doch der anhaltend hohe Wasserstand des Rheins schafft auch für andere Tiere ungewöhnlich gute Lebensbedingungen: In den Gewässern der Rheinauen tummeln sich auffällig viele Jungfische, an den Ufern entwickeln sich Frösche in großer Zahl. Schließlich beobachteten Mitarbeiter des WWF-Auen-Instituts über ein Dutzend der seltenen weißen Flußseeschwalbe, die in der Nähe von Rastatt brütet.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 20.6.1999
"'Hochklappbarer Gehsteig' garantiert effektiven Hochwasserschutz" - Spektrum Ticker vom 25.8.1998
"Wie ein Fisch in zuviel Wasser"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 6/98, Seite 78
"Hochwasser – ein hausgemachtes Problem?"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 6/98, Seite 84
"Dezentraler Hochwasserschutz"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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