News: UV-Schutzfilter in Tiroler Hochgebirgssee entdeckt
Bei einer Untersuchung des Gossenköllesees in Kühtai, Tirol, stellte sich heraus, daß nicht nur mikroskopisch kleine Algen (das Phytoplankton), sondern auch auf Steinen sitzende Mikroorganismen (Cyanobakterien) die MAA produzieren. Kleinkrebse, die natürlich auch Schutz vor der ultravioletten Sonnenstrahlung suchen – aber diese MAA nicht selbst herstellen können – nehmen diesen UV-Schutzfilter mit ihrer Nahrung auf. Die Schutzsubstanzen sind für das menschliche Auge unsichtbar, sie absorbieren Strahlung in einem Bereich, den wir optisch nicht mehr wahrnehmen können. Sie müssen deshalb von anderen Substanzen abgetrennt und mit einem UV-empfindlichen Meßgerät analysiert werden.
Die Untersuchungen an dem Tiroler Hochgebirgssee sind aus mindestens zwei Gründen für die Allgemeinheit interessant. Zum einen stellt sich die Frage, ob MAA auch Organismen in Niederungsseen schützen könnten, was angesichts der zunehmenden UV-B-Strahlung, bedingt durch die Abnahme der stratosphärischenOzonschicht, höchst aktuell ist, zum anderen denkt man daran, die MAA als Schutz für uns selbst zu nutzen. In Australien sind bereits erste Versuche mit MAA-Sonnenschutzcremes durchgeführt worden.
Die Universität Innsbruck ist die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.