News: Väterchen Frost unter Strom
Die theoretischen Voraussagen wiesen auf interessante Reaktionen hin. Also bauten Libbrecht und seine Assistentin Victoria Tanusheva eine entprechende Versuchsapparatur, um zu beobachten, wie Eiskristalle wachsen, wenn sie durch einen Stromstoß angespornt werden. Als sie die Spannung erhöhten, wuchsen die Kristalle allmählich immer schneller in sämtliche Richtungen. Nachdem sie eine bestimmten Schwelle überschritten hatten, wuchs jedoch plötzlich ein einzelner nadelförmiger Zweig (Physical Review Letters vom 6. Juli 1998).
Nach Libbrecht findet die Beschleunigung bei niedrigen Spannungen statt, weil die Elektrizität mehr Wassermoleküle dazu bringt, in Richtung der Spitze zu wandern. Die Oberflächenspannung an der Spitze des Kristalls verhindert jedoch ungezügeltes Wachstum. Jenseits einer bestimmten Schwelle überwältigen die hohen Spannungen die Oberflächenspannung und erlauben dem Kristall praktisch ungehindertes Wachstum.
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