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News: Väterhoden

Daniel Lingenhöhl

Statistisch gesehen, besitze ich wohl kleine Hoden. Denn ich kümmere mich gern um meine kleinen Kinder, und meine Augen leuchten auf, wenn ich sie oder zumindest Bilder von ihnen sehe. Beides hänge zusammen, meinen nun Forscher um James Rilling von der Emory University in Atlanta: Sie hatten siebzig Väter in einen Magnetresonanztomografen gelegt, ihnen Kinderbilder gezeigt, ihren Testosteronspiegel gemessen und ihre Partnerinnen zum Betreuungsverhalten befragt. Und siehe da: Die Männer mit niedrigem Testosteronspiegel widmeten sich ihrem Nachwuchs mehr und gefühlvoller – zumindest feuerte ihr entsprechendes Hirnzentrum intensiver, wenn sie Bilder ihrer Kinder erblickten. Allerdings mussten sie dafür Abstriche am Hodenvolumen hinnehmen: Dieses korrelierte mit dem Testosteronwert – wer weniger hatte, besaß auch kleinere Testikel. Ganz astrein war dieser Zusammenhang aber nicht, wie Rilling und Co einschränken, denn auch Männer mit großem Hoden konnten treusorgende Väter sein. "Es ist für sie eventuell eine größere Herausforderung", so der Forscher. Und: "Es mag vielleicht auch sein, dass die Hoden schrumpfen, wenn die Männer Väter werden und sich mehr um ihre Kinder kümmern." Das schreit geradezu nach einer Nachfolgestudie, finde ich. In der Zwischenzeit kümmere ich mich weiter um Sohn und Tochter.

Quelle: Proc Nat Acad Sci 10.1073/pnas.1305579110, 2013

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