Pharmakologie: Valium wirkt auch bei Schleimpilzen
Das Schlaf- und Beruhigungsmittel Valium löst beim Schleimpilz Dictyostelium discoideum die Ruhephase aus, haben zwei Forscher von der Universität von Kalifornien in San Diego herausgefunden.
Tatsächlich konnten sowohl DBI als auch Diazepam ebenfalls Dictyostelium zur Sporenbildung anregen. Die beiden Forscher hoffen daher, dass die Wirkung von neuen Psychopharmaka zunächst bei dem Schleimpilz getestet werden kann.
Die zu den zellulären Schleimpilzen zählende Gattung Dictyostelium lebt bei guten Ernährungsbedingungen als amöbenartiger Einzeller. Verschlechtern sich die Bedingungen, dann sammeln sich zahlreiche Amöben, bilden einen Fruchtkörper und setzen hieraus Sporen als Überdauerungsform frei. Sobald sich die Ernährungslage gebessert hat, schlüpfen aus den Sporen wiederum die amöbenartigen Einzeller.
Christophe Anjard und William Loomis hatten zunächst entdeckt, dass der amöbenartige Organismus mit dem Peptid SDF-2 (signal spore differentiation factor 2) die Sporenbildung – und damit seine Ruhephase – einleitet. Im menschlichen Gehirn findet SDF-2 seine Entsprechung in den so genannten Diazepam-Bindungsinhibitoren (DBI). Diese natürlichen Peptide binden an die gleichen Rezeptoren im Gehirn, an welche auch Diazepam – der chemische Wirkstoff von Valium – andockt.
Tatsächlich konnten sowohl DBI als auch Diazepam ebenfalls Dictyostelium zur Sporenbildung anregen. Die beiden Forscher hoffen daher, dass die Wirkung von neuen Psychopharmaka zunächst bei dem Schleimpilz getestet werden kann.
Die zu den zellulären Schleimpilzen zählende Gattung Dictyostelium lebt bei guten Ernährungsbedingungen als amöbenartiger Einzeller. Verschlechtern sich die Bedingungen, dann sammeln sich zahlreiche Amöben, bilden einen Fruchtkörper und setzen hieraus Sporen als Überdauerungsform frei. Sobald sich die Ernährungslage gebessert hat, schlüpfen aus den Sporen wiederum die amöbenartigen Einzeller.
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