Hautflora: Variable Mikrobenflora macht den Weg für Fußpilz frei
Die Pilzflora der Füße ist über längere Zeiträume variabler als die anderer Körperteile. Das könnte erklären, weshalb Zehen, Nägel und Fußsohlen so anfällig gegenüber pathogenen Pilzen sind. Wie ein Team um Julia Segre und Keisha Findley von den National Institutes of Health in Maryland vermuten, bieten die häufigen Veränderungen dieser Mikroben-Ökosysteme potenziell krank machenden Pilzen immer wieder Freiräume, die sie an anderen Körperstellen seltener haben.
Die Forscherinnen nahmen von zehn gesunden Versuchspersonen Abstriche 14 verschiedener Körperstellen: von hinter dem Ohr bis zum großen Zeh. Am häufigsten fanden sie Pilze aus den Gattungen Malassezia, Penicillium und Aspergillus auf der Haut ihrer Versuchspersonen. Um auch solche Pilze zu erfassen, die nicht oder nur schwer im Labor wachsen, erstellten die Forscher neben klassischen Kulturen einen Katalog der in Abstrichen enthaltenen Gene für Bestandteile der Ribosomen und erschlossen daraus die enthaltenen Pilzarten.
Die Mikrobenflora an den Füßen erwies sich dabei nicht nur als ungewöhnlich divers, sondern unterschied sich auch wesentlich stärker zwischen den Versuchspersonen als die Mikroorganismen anderer Körperteile. Spätere Abstriche im Abstand von vier bis zwölf Wochen zeigten außerdem, dass sich an den Füßen die Zusammensetzung der Mikrobengemeinschaft stärker veränderte als an anderen Körperteilen. Diese Schwankungen gingen möglicherweise auf häufigeren Kontakt mit der Umwelt zurück, schreiben die Forscherinnen. Sie hoffen, aus derartigen Untersuchungen Rückschlüsse auf die Bedeutung des mikrobiellen Ökosystems für Pilzerkrankungen ableiten zu können. Allerdings erlauben die geringe Anzahl der Teilnehmer und das Design der Studie bislang keine gesicherten Aussagen.
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