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Außerirdisches Leben: Vater und Tochter entschlüsseln künstlichen »Alien-Code«

Wie könnte eine Nachricht von Außerirdischen aussehen? Forschende haben ein verschlüsseltes Signal entworfen. Ein Jahr später hat ein Vater-Tochter-Duo den Inhalt geknackt.
Radioteleskope vor Sternenhimmel
2023 empfingen drei Radioteleskope ein nachgestelltes Alien-Signal.

Das Ergebnis sieht unspektakulär aus: Ein paar weiße Punkte vor einem schwarzen Hintergrund, die zwischen fünf Pixelhäufchen hin und her schwirren. Mehr als ein Jahr lang haben Ken Chaffin und seine Tochter Keli getüftelt, um dieses Video zu erhalten. Damit haben sie als Erste eine gefakte Botschaft von Außerirdischen entschlüsselt, die im Zuge des Forschungsprojekts »A Sign in Space« entstanden ist.

Das Projekt hat die Künstlerin Daniela de Paulis am SETI-Institut (einer Non-Profit-Organisation zur Suche nach außerirdischem Leben) ins Leben gerufen. Dafür arbeitete sie mit einem Informatiker, einem Dichter, einem Radiotechniker, einem Physiker, einem Weltraumjuristen sowie mehreren Astronominnen und Astrobiologen zusammen. Ihr Ziel war es, sich zu überlegen, wie die Nachricht einer außerirdischen Lebensform aussehen könnte. Das Ergebnis wurde am 24. Mai 2023 vom ExoMars Trace Gas Orbiter aus dem All auf eine 17-minütige Reise in Richtung Erde geschickt, wo es von Radioteleskopen in den US-Bundesstaaten West Virginia und Kalifornien sowie in Italien zusammen mit anderen Signalen detektiert wurde. Die empfangenen Daten wurden mit dem Aufruf veröffentlicht, die gefakte Alien-Botschaft herauszufiltern und zu entschlüsseln.

Nach nur zehn Tagen hatten bereits 5000 Personen über den Onlinedienst Discord zusammengearbeitet und das Signal aus dem Datensatz extrahiert. Die Entschlüsselung gestaltete sich allerdings schwieriger. Als Ken Chaffin auf das Signal stieß, vermutete er, dass ein »zellulärer Automat« die Daten erzeugt haben könnte, erzählte er dem Nachrichtenmagazin CNN. Dabei handelt es sich um eine bestimmte Art von Computerprogramm: Einzelne Zellen verändern ihren Wert, indem sie simple Regeln befolgen. Chaffin beschloss, zelluläre Automaten mit den Daten des SETI-Projekts nachzustellen.

»Alien-Signal« | Die entschlüsselte Botschaft erzeugt einen kurzen Film, von dem ein Ausschnitt hier gezeigt wird. Die Punkte zeichnen Aminosäuren nach.

Anfangs hatte seine erwachsene Tochter Keli Chaffin nicht die Absicht, daran mitzuwirken. Doch die schiere Größe des Projekts habe sie fasziniert, erzählte sie CNN. Als sich die fünf Punkthaufen nach tausenden Stunden aufwändiger Simulationsarbeit offenbarten, erkannten die Chaffins, dass es sich dabei um Aminosäuren handeln müsste, den Bausteinen des Lebens. Am 7. Juni 2024, etwas mehr als ein Jahr nach der Veröffentlichung des Signals, schickten sie ihr Ergebnis an de Paulis. Am 22. Oktober desselben Jahres gab die Künstlerin bekannt, dass das Vater-Tochter-Duo die »Alien-Botschaft« geknackt habe.

Was jedoch die Interpretation der Botschaft angeht, halten sich die Mitglieder von »A Sign in Space« bedeckt. Ob eine solche Nachricht ein friedliches Kennenlernen oder eine feindliche Übernahme bedeuten könnte, wird bei Discord aktuell noch lebhaft diskutiert.

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