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Verhaltensforschung: Vaterfreuden verändern Hirn von Affen

Bei Weißbüscheläffchenvätern finden Veränderungen im Gehirn statt, die sie von in festen Paaren lebenden Männchen ohne Nachwuchs unterscheiden. Elizabeth Gould und ihre Kollegen von der Universität Princeton fanden bei den Tieren Hinweise auf neue Verschaltungen in einer Hirnregion, die bekanntermaßen auf Reize durch eigene Sprösslinge reagiert. Des Weiteren stellten sie in dieser Region eine größere Sensibilität für ein neuronales Signalpeptid fest, das mit elterlicher Fürsorge zusammenhängt.

Im präfrontalen Kortex der Väter zählten die Wissenschaftler mehr dendritische Dornen als bei den kinderlosen männlichen Affen. Dendritische Dornen sind kleine Vorsprünge an Fortsätzen von Nervenzellen, die Kontaktstellen zu anderen Neuronen bilden. Die erhöhte Anzahl der Dornen deutet auf Synapsen-Neubildung und stärkere Verknüpfung in diesem Areal hin. Außerdem wiesen die Tiere in dem Hirnareal mehr Rezeptoren für das Neuropeptid Vasopressin auf. Dabei lag die Dichte umso höher, je jünger das Affenbaby war. Die dadurch größere Sensibilität für Vasopressin könnte die Bildung von neuen Synapsen angeregt haben, vermutet das Forscherteam.

Weißbüscheläffchen sind monogam und leben im Familienverbund. Die Väter sind sehr fürsorglich, tragen ihre Kleinen in den ersten drei Monaten mehr als die Hälfte der Zeit mit sich herum und helfen beim Füttern. Die Forscher wollen noch herausfinden, ob in den Hirnen von Affenmännchen, die nur bei anderen babysitten, auch Veränderungen stattfinden.

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