News: Vaterschaftstest bestanden?
Die Sorge für den Nachwuchs ist aufwändig und sollte sich daher lohnen - also auch wirklich nur den eigenen Sprösslingen zugute kommen. Sonnenbarsch-Männchen richten sich im Aufwand ihrer Fürsorge daher rigoros danach, wie sicher sie der Vater sind.
"Ganz der Vater!" – wie häufig fällt dieser Satz, lobend und anerkennend, ganz so, als sei der Samenspender der wichtigere Elternteil. "Ganz die Mutter" erklingt dagegen deutlich seltener. Wissenschaftler halten es für möglich, dass hinter der unbewussten Bemerkung eine evolutionäre Anpassung steckt: Je stärker der Ernährer der Familie von seiner Vaterschaft überzeugt ist, desto mehr Mühe wird er in die Aufzucht der Sprösslinge stecken – im eigenen Interesse. Also sollte ihm das immer und immer wieder versichert werden.
Männchen des Blauen Sonnenbarsches (Lepomis macrochirus) machen von dieser Regel keine Ausnahme. Bei den Seebewohnern Nordamerikas haben sich zwei Lebensphilosophien durchgesetzt: Da ist zum einen der "väterliche Typ", der ein Nest baut und die darin abgelegten Eier und später geschlüpften Larven bewacht und umsorgt. Aber auch bei den Fischen ist nicht alles heile Welt, und so gibt es hier ebenfalls die Trittbrettfahrer, welche die Arbeit anderer schamlos ausnutzen: Sie verstecken sich entweder in der Nähe des Nestes und schleichen sich während der Eiablage des Weibchen dazwischen, oder sie ähneln in Färbung und Größe den Weibchen und können sich so zwischen den werdenden Eltern ungestört mit im Nest tummeln. Das Ziel ist in beiden Fällen dasselbe: Dem auserwählten Vater ein paar Fischkuckucke ins Nest zu legen. Und darin sind die Rivalen ausgesprochen erfolgreich.
Aber die Väter wissen sich zu wehren, wie aus zahlreichen Beobachtungen bekannt ist. Haben sie während der Eiablage Trittbrettfahrer erspäht oder erkennen sie anhand einer von den Larven abgegebenen Substanz, dass sie wohl gehörnt wurden, dann reduzieren sie ihren Brutpflegeaufwand drastisch. Warum sollten sie auch die Jungen eines anderen großziehen? Für den Nachwuchs endet der Pflegevaterverlust allerdings meist mit dem Tod.
Bryan Neff von der University of Western Ontario konnte nun mit zwei ausgeklügelten Experimenten nachweisen, dass der Vaterschaftsbeweis tatsächlich der ausschlaggebende Faktor für das Fürsorgemaß sind. Der Wissenschaftler setzte einzelne Nestinhaber in Aquarien und präsentierte ihnen während der Befruchtung der Eier in einem abgetrennten Becken vier Trittbrettfahrer. Obwohl diese keinerlei Chance als Rivalen hatten, reduzierte das misstrauische Männchen daraufhin seine Brutpflege. Als die Larven jedoch schlüpften und ihm Gewissheit über seine Vaterschaft verschafften, schien alle Zurückhaltung wieder vergessen.
Im zweiten Versuch tauschte der Wissenschaftler nach der Befruchtung einige Eier verschiedener Gelege aus. Da dem Nestbewacher keine verdächtigen Artgenossen vor die Augen gekommen waren, hielt er die Brut samt und sonders für seine eigene – und kümmerte sich aufopferungsvoll. Als dann jedoch wiederum nach dem Schlüpfen der Larven offensichtlich wurde, dass man ihn genarrt hatte, wendete er sich ab: keine Mühe für den Nachwuchs anderer.
Die Experimente – unabhängig von Umweltfaktoren oder Einflüssen durch Mitbewerber und Rivalen – zeigen deutlich, wie entscheidend für Sonnenbarsch-Männchen der Vaterschaftstest ist. Ein wunder Punkt, den wahrscheinlich viele Männer nachvollziehen können. Denn welcher Mann hörte es nicht gern: "Ganz der Vater."
Männchen des Blauen Sonnenbarsches (Lepomis macrochirus) machen von dieser Regel keine Ausnahme. Bei den Seebewohnern Nordamerikas haben sich zwei Lebensphilosophien durchgesetzt: Da ist zum einen der "väterliche Typ", der ein Nest baut und die darin abgelegten Eier und später geschlüpften Larven bewacht und umsorgt. Aber auch bei den Fischen ist nicht alles heile Welt, und so gibt es hier ebenfalls die Trittbrettfahrer, welche die Arbeit anderer schamlos ausnutzen: Sie verstecken sich entweder in der Nähe des Nestes und schleichen sich während der Eiablage des Weibchen dazwischen, oder sie ähneln in Färbung und Größe den Weibchen und können sich so zwischen den werdenden Eltern ungestört mit im Nest tummeln. Das Ziel ist in beiden Fällen dasselbe: Dem auserwählten Vater ein paar Fischkuckucke ins Nest zu legen. Und darin sind die Rivalen ausgesprochen erfolgreich.
Aber die Väter wissen sich zu wehren, wie aus zahlreichen Beobachtungen bekannt ist. Haben sie während der Eiablage Trittbrettfahrer erspäht oder erkennen sie anhand einer von den Larven abgegebenen Substanz, dass sie wohl gehörnt wurden, dann reduzieren sie ihren Brutpflegeaufwand drastisch. Warum sollten sie auch die Jungen eines anderen großziehen? Für den Nachwuchs endet der Pflegevaterverlust allerdings meist mit dem Tod.
Bryan Neff von der University of Western Ontario konnte nun mit zwei ausgeklügelten Experimenten nachweisen, dass der Vaterschaftsbeweis tatsächlich der ausschlaggebende Faktor für das Fürsorgemaß sind. Der Wissenschaftler setzte einzelne Nestinhaber in Aquarien und präsentierte ihnen während der Befruchtung der Eier in einem abgetrennten Becken vier Trittbrettfahrer. Obwohl diese keinerlei Chance als Rivalen hatten, reduzierte das misstrauische Männchen daraufhin seine Brutpflege. Als die Larven jedoch schlüpften und ihm Gewissheit über seine Vaterschaft verschafften, schien alle Zurückhaltung wieder vergessen.
Im zweiten Versuch tauschte der Wissenschaftler nach der Befruchtung einige Eier verschiedener Gelege aus. Da dem Nestbewacher keine verdächtigen Artgenossen vor die Augen gekommen waren, hielt er die Brut samt und sonders für seine eigene – und kümmerte sich aufopferungsvoll. Als dann jedoch wiederum nach dem Schlüpfen der Larven offensichtlich wurde, dass man ihn genarrt hatte, wendete er sich ab: keine Mühe für den Nachwuchs anderer.
Die Experimente – unabhängig von Umweltfaktoren oder Einflüssen durch Mitbewerber und Rivalen – zeigen deutlich, wie entscheidend für Sonnenbarsch-Männchen der Vaterschaftstest ist. Ein wunder Punkt, den wahrscheinlich viele Männer nachvollziehen können. Denn welcher Mann hörte es nicht gern: "Ganz der Vater."
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