Raumfahrt: Vega-Rakete ist gestartet
Update: Der Erststart der neuen europäischen Trägerrakete Vega war erfolgreich. Die Rakete hob pünktlich um 11 Uhr MEZ vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ab und erreichte neun Minuten nach dem Start die geplante Umlaufbahn. Damit stehen der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA nun drei unterschiedlich leistungsstarke Trägerraketen für den Satellitentransport zur Verfügung.
Nicht unumstritten ist die neue Trägerrakete Vega, die nun am 13. Februar 2012 vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana abheben soll. Der Start ist zwischen 11 und 13 Uhr MEZ geplant und die Rakete soll neun kleine Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn befördern. Die Vega wurde unter der Federführung Italiens gebaut und gilt vor allem als nationales Prestigeobjekt mit relativ geringem Nutzen. Die Betreiberfirma "European Launch Vehicles S.p.A." gehört zu 70 Prozent der italienischen Raumfahrtfirma Avio und zu 30 Prozent der italienischen Raumfahrtbehörde ASI (Agenzia Spaziale Italiana). Das Vega-Projekt fand bei den europäischen Partnern nur wenig Anklang, Italien bezahlte schließlich rund 58 Prozent der Entwicklungskosten, Frankreich 25 Prozent und Belgien 6,5 Prozent. Die restlichen rund zehn Prozent teilen sich Spanien, Schweiz, Schweden und die Niederlande. Deutschland verweigerte sich dem Projekt in Gänze. Weitere Details hierzu finden sich im SciLogs-Beitrag von Eugen Reichl.
An Bord der ersten Vega befinden sich keine kommerziellen Satelliten, sondern Forschungsatelliten, da das Risiko eines Fehlschlags bei einem Erststart als besonders hoch einzustufen ist. Offenbar scheint der Verlust eines Forschungssatelliten hinnehmbar. Die Hauptmasse von 392 Kilogramm entfällt auf den passiven Satelliten LARES (Laser Relativity Satellite), einer Kugel aus Metall, in deren Oberfläche 92 Reflektoren für Laserstrahlen eingelassen sind. Sie werden von der Erde aus mit Laserstrahlen angepeilt und werfen das auftreffende Licht zum Sender zurück. Aus der Laufzeit der Lasersignale lässt sich die Entfernung des Satelliten auf Bruchteile von Millimetern genau bestimmen. Des Weiteren sind an Bord ein experimenteller Satellit zur Erderkundung und sechs Nanosatelliten. Dies sind kleine Würfel mit zehn Zentimeter Kantenlänge und etwa einem Kilogramm Gewicht. Sie widmen sich der Erprobung von Satellitentechnik oder speziellen wissenschaftlichen Fragen.
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