News: Venus Express: Ein Jahr im Umlauf um den Höllenplaneten
Seit genau einem Jahr umkreist die europäische Raumsonde Venus Express den inneren Nachbarplaneten der Erde. Seit dem Einschwenken in die Umlaufbahn übermittelte die Sonde schon Tausende von Bildern und Messdaten zur Erde, deren Auswertung noch am Anfang steht.
Venus Express startete am 9. November 2005 und trat nach einem halben Jahr Flugzeit in eine Umlaufbahn um den zurzeit als "Abendstern" am Himmel strahlenden Planeten ein. Das Hauptziel des Flugs ist die detaillierte Erkundung der dichten Venusatmosphäre, die zum größten Teil aus Kohlendioxid besteht. Der Luftdruck an der Oberfläche des Planeten ist neunzig Mal so groß wie der Luftdruck auf der Erdoberfläche und entspricht dem Wasserdruck in einer Tauchtiefe von 900 Metern. Die Venus ist ständig von einer dichten Wolkenschicht aus feinsten Schwefelsäuretröpfchen verhüllt, die im sichtbaren Licht jeglichen Blick auf die feste Oberfläche des Planeten vereitelt.
Die dichte Kohlendioxid-Atmosphäre begünstigt einen extremen Treibhauseffekt, der die Oberflächentemperatur der Venus im Mittel auf rund 480 Grad Celsius aufheizt. Bei dieser Temperatur sind Metalle wie Blei oder Zinn bereits flüssig. Vorhergehende Raumsonden kartierten die Gesteinsoberfläche der Venus mit Radarwellen und enthüllten eine überwiegend von Vulkanen geprägte Welt. Venus Express soll unter anderem durch Beobachtungen im Infraroten feststellen, ob es zurzeit noch aktive Vulkane auf der Oberfläche gibt. Die Wolkendecke lässt infrarotes Licht innerhalb eng begrenzter Bereiche passieren, sodass die Sonde heiße Laven aktiver Vulkane mit Temperaturen von bis zu bis 1200 Grad Celsius als helle Flecken nachweisen könnte. Bislang stieß sie jedoch auf keine wirklich "heiße" Spur.
Ein interessantes Ergebnis lieferten kürzlich Beobachtungen mit dem Instrument Virtis, einer im infraroten und sichtbaren Licht arbeitenden Kamera. Sie beobachtete das "Sauerstoff-Nachtleuchten" in der Hochatmosphäre der Venus. Auf der Tagseite des Planeten spaltet energiereiche Sonneneinstrahlung im ultravioletten Licht geringe Mengen von Kohlendioxid (CO2) in atomaren Sauerstoff (O) und Kohlenmonoxid (CO). Atmosphärische Winde transportieren den Sauerstoff auf die Nachtseite der Venus, wo sich die einzelnen Atome zu normalem molekularen Sauerstoff (O2) verbinden. Dabei wird Energie auch im sichtbaren Licht freigesetzt. Dieses Leuchten ließ sich bereits vor längerer Zeit auch von der Erde aus nachweisen. Seine Beobachtung erlaubt Einblicke in die Zirkulation und das Wettergeschehen in der Venusatmosphäre.
Die Mission Venus Express soll noch für mindestens ein weiteres Erdjahr unsere Nachbarwelt erkunden. Ist die Sonde danach noch in gutem Zustand, beabsichtigt die europäische Weltraumorganisation ESA ihren Flug zu verlängern.
TA
Die dichte Kohlendioxid-Atmosphäre begünstigt einen extremen Treibhauseffekt, der die Oberflächentemperatur der Venus im Mittel auf rund 480 Grad Celsius aufheizt. Bei dieser Temperatur sind Metalle wie Blei oder Zinn bereits flüssig. Vorhergehende Raumsonden kartierten die Gesteinsoberfläche der Venus mit Radarwellen und enthüllten eine überwiegend von Vulkanen geprägte Welt. Venus Express soll unter anderem durch Beobachtungen im Infraroten feststellen, ob es zurzeit noch aktive Vulkane auf der Oberfläche gibt. Die Wolkendecke lässt infrarotes Licht innerhalb eng begrenzter Bereiche passieren, sodass die Sonde heiße Laven aktiver Vulkane mit Temperaturen von bis zu bis 1200 Grad Celsius als helle Flecken nachweisen könnte. Bislang stieß sie jedoch auf keine wirklich "heiße" Spur.
Ein interessantes Ergebnis lieferten kürzlich Beobachtungen mit dem Instrument Virtis, einer im infraroten und sichtbaren Licht arbeitenden Kamera. Sie beobachtete das "Sauerstoff-Nachtleuchten" in der Hochatmosphäre der Venus. Auf der Tagseite des Planeten spaltet energiereiche Sonneneinstrahlung im ultravioletten Licht geringe Mengen von Kohlendioxid (CO2) in atomaren Sauerstoff (O) und Kohlenmonoxid (CO). Atmosphärische Winde transportieren den Sauerstoff auf die Nachtseite der Venus, wo sich die einzelnen Atome zu normalem molekularen Sauerstoff (O2) verbinden. Dabei wird Energie auch im sichtbaren Licht freigesetzt. Dieses Leuchten ließ sich bereits vor längerer Zeit auch von der Erde aus nachweisen. Seine Beobachtung erlaubt Einblicke in die Zirkulation und das Wettergeschehen in der Venusatmosphäre.
Die Mission Venus Express soll noch für mindestens ein weiteres Erdjahr unsere Nachbarwelt erkunden. Ist die Sonde danach noch in gutem Zustand, beabsichtigt die europäische Weltraumorganisation ESA ihren Flug zu verlängern.
TA
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