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News: Verborgener Ozean auf Ganymed

Die Jupitermonde Callisto und Europa offenbarten Wissenschaftlern bereits Mitte 1998 sowie Anfang 2000 ihr verstecktes Nass. Nun meinen Forscher auch bei Ganymed, dem größten der Galileischen Satelliten, Hinweise auf ein verborgenes Meer gefunden zu haben. Zu dem Schluss kamen sie, als sie die von der Sonde Galileo gesammelten Magnetfelddaten untersuchten.
Wasser auf Planeten, Monden und anderen Himmelskörpern zieht Forscher offenbar magisch an – könnte man meinen, verfolgt man die Meldungen der letzten Jahre. Nicht ohne Grund, denn die Flüssigkeit ist die Grundvoraussetzung für das Leben auf unserer Erde. Deshalb macht es Sinn, außerhalb unseres Heimatplaneten zunächst nach dieser einfachen chemischen Verbindung zu suchen und damit vielleicht sogar Leben zu entdecken.

Der neueste Hinweis auf die lebensspendende Flüssigkeit erreicht uns nun von Ganymed, dem größten Mond Jupiters. Die Sonde Galileo flog im Mai 2000 im Abstand von nur 900 Kilometern an dem Trabanten vorbei und registrierte Änderungen in dessen Magnetfeld. Astronomen erklären das folgendermaßen: Ganymed bewegt sich im Feld Jupiters, und dieser generiert aufgrund seines starken Magnetfeldes in dem Satelliten kreisförmige Ströme. Die Ströme wiederum verursachen ein Feld, dass dem des Jupiters entgegengerichtet ist. Damit ein Strom fließen kann, muss aber ein elektrischer Leiter auf dem Mond vorhanden sein. Pures Eis leitet nur sehr schlecht, Salzwasser ist aber beispielsweise ein sehr guter Leiter – die Vermutung liegt also nahe, dass unter der dicken Kruste des Jupitermondes ein riesiger See liegt.

Auf ähnliche Weise konnten die Wissenschaftler bereits früher auf den Monden Callisto und Europa versteckte Ozeane nachweisen. Bei Ganymed taten sie sich indes schwer. Das Problem ist, dass der Trabant im Gegensatz zu seinen Geschwistern ein eigenes Magnetfeld aufweist – hervorgerufen durch einen Kern aus geschmolzenem Eisen und Schwefel. Sie mussten also zeigen, dass die Schwankungen im Magnetfeld Ganymeds mit Änderungen im Feld Jupiters zusammenfallen. Das ist nun laut Margaret Kivelson von der University of California in Los Angeles gelungen (Tagung der American Geophysical Union vom 16. Dezember 2000).

"Wir haben nun den Punkt erreicht, an dem wir nach monatelangem Ringen mit den Messdaten sagen können, dass es sehr starke Hinweise auf die Existenz von Wasser unter der Oberfläche gibt", sagt Kivelson. Das Salzwasser liegt nach Auswertung der Wissenschaftler 170 Kilometer unter der Oberfläche und ist mit nur einigen Grad Celsius unter Null auch noch vergleichsweise warm.

Dave Stevenson vom California Institute of Technology in Pasadena meint, dass die natürliche Radioaktivität im Inneren des Mondes genug Hitze entwickelt, um eine Schicht flüssigen Wassers aufrecht zu erhalten. "Das ist der Unterschied zu Europa, auf dem innere Verformungen ausgelöst von Gezeiteneffekten durch Jupiters Anziehung die meiste Hitze bringen", sagt Stevenson.

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