Optik: Verdrillte Glasfasern mit ungewöhnlichen optischen Eigenschaften
Durch einfaches Verdrillen von Licht leitenden Glasfasern haben Wissenschaftler eine Struktur geschaffen, mit der sich Licht gezielt filtern, polarisieren und streuen lässt. Als Ausgangsmaterial wählten Victor Kopp von Chiral Photonics und seine Kollegen einen Lichtleiter mit einem rechteckigen Querschnitt – ein runder Querschnitt hätte keinen Effekt auf das durchscheinende Licht. Die Fasern wurden, während sie einen Miniaturofen durchliefen, mit hoher Geschwindigkeit gezwirnt. Je nachdem, wie stark verdreht die Glasfaser am Ende war, ergab sich eine Doppelhelixstruktur mit unterschiedlichen Licht leitenden Eigenschaften.
Die Wissenschaftler spekulieren, dass sich mit derartigen Fasern Druck-, Temperatur- und Drehmomentssensoren bauen lassen. Aber auch andere Anwendungen im Bereich der Lasertechnik seien möglich.
Eine vergleichsweise lockere Verdrillung, bei der das Material auf 100 Mikrometern eine Umdrehung macht, streut Licht mit der gleichen Chiralität – dem gleichen Schraubsinn – in flachem Winkel aus der Kernfaser in die Ummantelung. Eine etwas strammere Zwirnung streut dieses Licht in steilerem Winkel aus der Faser und entlässt es so in den Raum außerhalb des Lichtleiters. Fasern, die mit einer Umdrehung auf einem Mikrometer am stärksten verdreht sind, streuen die Photonen der gleichen Chiralität zurück. Lichtteilchen der entgegengesetzten Chiralität können die Glasfaser ungehindert passieren.
Die Wissenschaftler spekulieren, dass sich mit derartigen Fasern Druck-, Temperatur- und Drehmomentssensoren bauen lassen. Aber auch andere Anwendungen im Bereich der Lasertechnik seien möglich.
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