Artenschutz: Verkürzte Wege helfen Pinguinen
Zu den großen Touristenattraktionen an Südafrikas Westküste gehören die Kolonien der Brillenpinguine. Ihr Bestand ging allerdings in den letzten Jahren zurück, weswegen die charismatische Art mittlerweile auf die internationale Rote Liste gerückt ist. Peter Ryan vom Percy FitzPatrick Institute of African Ornithology in Kapstadt und seine Kollegen empfehlen eine relativ einfache Maßnahme, um den Pinguinen zu helfen: Im näheren Umkreis der Brutkolonien sollte kein kommerzieller Fischfang mehr stattfinden.
Wegen der kürzeren Wege verringerte sich der Zeitaufwand für die jagenden Pinguine um ein Drittel und der Energieverbrauch sogar um 40 Prozent. Ihren Artgenossen in einer Kontrollkolonie, die weiter mit den Booten konkurrieren mussten, ging es weniger gut: Sie mussten im zweiten Beobachtungsjahr sogar noch mehr in den Nahrungserwerb investieren und litten dementsprechend weiter unter der Knappheit ihrer Beutetiere, während die Pinguine von St. Croix wieder ausreichend Sardinen und andere Fische in der näheren Umgebung jagen konnten.
Dadurch verringerte sich der Aufwand für die Nahrungssuche beträchtlich, wie die Forscher mit Hilfe winziger GPS-Geräte nachwiesen. So mussten die Pinguine im Jahr 2008 vor dem Fangverbot noch bis zu 150 Kilometer innerhalb von zwei Tagen zurücklegen, und mehr als drei Viertel aller Fischzüge fanden weiter als 20 Kilometer von der Heimatinsel St. Croix statt. Ein Jahr später, als die Fischtrawler verbannt worden waren, hatte sich das Bild geändert. Innerhalb von nur drei Monaten nach Beginn des Tests erbeuteten die Vögel mehr als 70 Prozent ihrer Nahrung im neuen Meeresschutzgebiet, das in einem Radius von 20 Kilometern um St. Croix eingerichtet wurde.
Wegen der kürzeren Wege verringerte sich der Zeitaufwand für die jagenden Pinguine um ein Drittel und der Energieverbrauch sogar um 40 Prozent. Ihren Artgenossen in einer Kontrollkolonie, die weiter mit den Booten konkurrieren mussten, ging es weniger gut: Sie mussten im zweiten Beobachtungsjahr sogar noch mehr in den Nahrungserwerb investieren und litten dementsprechend weiter unter der Knappheit ihrer Beutetiere, während die Pinguine von St. Croix wieder ausreichend Sardinen und andere Fische in der näheren Umgebung jagen konnten.
Mangel an Schwarmfischen, die von der Industriefischerei Südafrikas intensiv bewirtschaftet werden, gilt als eine der Hauptursachen, warum die Pinguine gefährdet sind: Er verringert den Bruterfolg, weil die erwachsenen Tiere entweder selbst zu geschwächt sind, um Nachwuchs zu zeugen, oder sie ihre Küken nicht ausreichend versorgen können. Zwischen 2001 und 2009 ging die Zahl der Brillenpinguine – der einzigen Pinguinart Afrikas – um knapp zwei Drittel zurück. (dl)
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