News: Vermehrung lenkt ab
Die Wissenschaftler versahen Hamsterzellen mit speziellen Plasmiden, kreisförmigen Stücken von DNA. Diese enthielten Gene für drei Proteine: p21, C/EPBa, um zu verhindern, daß das p21-Protein gespalten wird, und SEAP (Secreted Embryonic Alkaline Phosphate) – das Protein, zu dessen Produktion die Zellen eingesetzt werden sollten. Nach drei Tagen hatten die Zellen aufgehört zu wachsen und erzeugten 10 bis 15mal mehr SEAP als Zellen, die nur das p21-Gen in erhöhtem Maße exprimiert wurde. In einem weiteren Versuch fügten die Forscher sowohl p27 als auch ein anderes Gen hinzu, welches alternde Zellen daran hindert, Selbstmord zu begehen. Diese manipulierten Zellen erzeugten 30 Mal mehr SEAP als Zellen, die ihre Teilung fortsetzten. Diese Entdeckung, die in der Maiausgabe 1998 von Nature Biotechnology beschrieben wurde, sollte von großem Interesse für Pharmafirmen sein, die Säugetierzellen als Fabriken für therapeutische Proteine einsetzen.
Der Fortschritt kommt genau zur rechten Zeit, sagt der Chemotechniker Eleftherios Papoutsakis von der Northwestern University. Ärzte finden mehr und mehr therapeutische Anwendungen für Proteine, die nur in Säugetierzellen hergestellt werden können, wie zum Beispiel Erythropoietin -ein roter Blutzellen-Wachstumsfaktor zur Behandlung von Anämie – und Antikörper gegen Krebs. Wenn der Bedarf für derartige Proteine weiter steigt, dann wird die Produktion "bald in einen dramatischen Engpaß geraten", sagt er. "Wir brauchen alle Hilfe, die wir kriegen können."
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