Doppelsterne: Verschmelzende Sterne explodieren in einer Roten Nova
Zum ersten Mal beobachteten Astronomen zwei verschmelzende Sterne, die eine Rote Nova erzeugen. Diese Explosion mit dem Namen V1309 Scorpii wurde im September 2008 im Sternbild Skorpion entdeckt. Sie befindet sich 10000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Bis dahin war unklar, wie diese Objekte entstehen. Denn die meisten Novae leuchten wegen ihrer extrem hohen Temperaturen blau und entstehen auf Weißen Zwergen durch die nukleare Explosion von Materie.
Durch Zufall konnte eine Forschergruppe um Romuald Tylenda vom Nicolaus Copernicus Astronomical Center im polnischen Torun den Entstehungsprozess von V1309 Scorpii zurückverfolgen. Denn die Rote Nova befindet sich in einem Bereich des Himmels, der vom Optical Gravitational Lensing Experiment (OGLE) auf dem Las Campanas Observatorium in Chile durchmustert wird. Dieses Forschungsprogramm widmet sich eigentlich der Suche nach Dunkler Materie und Exoplaneten. Es schloss aber auch 1340 Beobachtungen der zwei Sterne im Zeitraum von 2001 bis 2008 mit ein, die nun in der Roten Nova explodieren.
Die beiden Sterne bildeten ein sehr enges Doppelsternsystem, deren Komponenten sich berührten. Die Forscher vermuten, dass der größere der beiden Sterne rund eine Sonnenmasse aufwies. Solche zunächst exotisch anmutenden Systeme gibt es relativ häufig. Das von der Erde aus gesehen nächstgelegene ist das 41 Lichtjahre entfernte System 44 Bootis B im Sternbild Bärenhüter.
Da sich die Sterne in einer so engen Umlaufbahn alle 1,4 Tage einmal umkreisten, verdeckten sie sich gegenseitig mit der selben Periode. Das Las Campanas Observatorium zeichnete diese Verdunkelungen auf. Die Umlaufperiode der Sterne verkürzte sich immer weiter, bis sie miteinander verschmolzen und dabei explodierten. Die Explosion leuchtete 10 000 mal heller als das ehemalige Doppelsternsystem. Aktuelle Beobachtungen zeigen, dass es sich nun um einen einzigen Stern handelt.
Bereits im Jahre 1981 fanden die Astronomen Bernard Bopp und Robert Stencel Anzeichen für ein verschmelzendes Doppelsternsystem. Der gigantische, schnell rotierender Stern namens FK Comae Berenices im Sternbild Haar der Berenike entstand wohl auf die gleiche Weise aus zwei Sternen. Denn die meisten Sterne dieser Größe drehen sich langsam. Nur nach einem Verschmelzungsprozess bewirkt der Drehimpuls der umlaufenden Sterne eine höhere Rotationsgeschwindigkeit.
Nach der neusten Entdeckung sind sich die Astronomen aber noch uneinig darüber, ob alle Roten Novae durch eine Verschmelzung von Sternen entstehen.
Barbara Wolfart
Durch Zufall konnte eine Forschergruppe um Romuald Tylenda vom Nicolaus Copernicus Astronomical Center im polnischen Torun den Entstehungsprozess von V1309 Scorpii zurückverfolgen. Denn die Rote Nova befindet sich in einem Bereich des Himmels, der vom Optical Gravitational Lensing Experiment (OGLE) auf dem Las Campanas Observatorium in Chile durchmustert wird. Dieses Forschungsprogramm widmet sich eigentlich der Suche nach Dunkler Materie und Exoplaneten. Es schloss aber auch 1340 Beobachtungen der zwei Sterne im Zeitraum von 2001 bis 2008 mit ein, die nun in der Roten Nova explodieren.
Die beiden Sterne bildeten ein sehr enges Doppelsternsystem, deren Komponenten sich berührten. Die Forscher vermuten, dass der größere der beiden Sterne rund eine Sonnenmasse aufwies. Solche zunächst exotisch anmutenden Systeme gibt es relativ häufig. Das von der Erde aus gesehen nächstgelegene ist das 41 Lichtjahre entfernte System 44 Bootis B im Sternbild Bärenhüter.
Da sich die Sterne in einer so engen Umlaufbahn alle 1,4 Tage einmal umkreisten, verdeckten sie sich gegenseitig mit der selben Periode. Das Las Campanas Observatorium zeichnete diese Verdunkelungen auf. Die Umlaufperiode der Sterne verkürzte sich immer weiter, bis sie miteinander verschmolzen und dabei explodierten. Die Explosion leuchtete 10 000 mal heller als das ehemalige Doppelsternsystem. Aktuelle Beobachtungen zeigen, dass es sich nun um einen einzigen Stern handelt.
Bereits im Jahre 1981 fanden die Astronomen Bernard Bopp und Robert Stencel Anzeichen für ein verschmelzendes Doppelsternsystem. Der gigantische, schnell rotierender Stern namens FK Comae Berenices im Sternbild Haar der Berenike entstand wohl auf die gleiche Weise aus zwei Sternen. Denn die meisten Sterne dieser Größe drehen sich langsam. Nur nach einem Verschmelzungsprozess bewirkt der Drehimpuls der umlaufenden Sterne eine höhere Rotationsgeschwindigkeit.
Nach der neusten Entdeckung sind sich die Astronomen aber noch uneinig darüber, ob alle Roten Novae durch eine Verschmelzung von Sternen entstehen.
Barbara Wolfart
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