Glaziologie: Versteckte Fluten beschleunigen Antarktis-Gletscher
Eine Serie versteckter Seen unter dem Eis bestimmt offenbar, wie schnell sich der Byrd-Gletscher in der Ostantarktis in Richtung Meer bewegt: Laufen sie über, weil sich genügend Schmelzwasser an der Basis der Eiszunge angesammelt hat, beschleunigt sich der Gletscher um bis zu zehn Prozent.
Dieses Phänomen kennt man bereits aus Grönland, doch unterscheiden sich die beteiligten Faktoren erheblich. Auf Grönland bilden sich sommers mittlerweile regelmäßig Schmelzwasserseen auf vielen Gletschern, weil die Lufttemperaturen den Gefrierpunkt überschreiten. Dieses Wasser gelangt häufig durch so genannte Gletschermühlen bis zum Grund des Eises und strömt dort weiter, wobei es ebenfalls die Eiszunge beschleunigen kann. In der Antarktis sind die Sommer kühler, oberflächliche Schmelzwasserseen kennt man dort aus den meisten Regionen nicht. Hier stammt das Wasser von der Gletscherbasis, wo Druck und Reibung das Eis ganzjährig abtauen.
Das anfallende, vergleichsweise geringe Wasservolumen sammelt sich hinter Gesteinsschwellen in Seen. Laufen sie über, setzen sie den Reibungswiderstand herab, und der Gletscher gleitet auf dem Film schneller gen Meer. Im Falle des Byrd-Gletschers floss dabei so viel Wasser aus den Seen ab, dass er das erhöhte Tempo für 14 Monate beibehalten konnte. In welchen Abständen es zu diesen Gletscherläufen kommt, können die Forscher jedoch noch nicht sagen, da erst seit 2003 entsprechende Daten aufgezeichnet werden. (dl)
Entdeckt haben diesen Zusammenhang die Glaziologen um Leigh Stearns von der University of Maine in Orono, als sie Satellitenbilder des Byrd-Gletschers verglichen. Mancherorts wirkte es, als ob das Eis atmete, denn es hob und senkte sich regelmäßig, was auf unterirdische Volumenänderungen schließen lässt. Radaraufnahmen, die auch die mächtige Eisschicht bis zur Basis des Gletschers durchdringen können, belegen, dass es dort unten mindestens zwei Seen gibt, die regelmäßig anschwellen und überlaufen. Ergießt sich dieses Wasser dann Richtung Meer, nimmt der Gletscher Fahrt auf, nach Abflauen der Flut bremst er wieder ab.
Dieses Phänomen kennt man bereits aus Grönland, doch unterscheiden sich die beteiligten Faktoren erheblich. Auf Grönland bilden sich sommers mittlerweile regelmäßig Schmelzwasserseen auf vielen Gletschern, weil die Lufttemperaturen den Gefrierpunkt überschreiten. Dieses Wasser gelangt häufig durch so genannte Gletschermühlen bis zum Grund des Eises und strömt dort weiter, wobei es ebenfalls die Eiszunge beschleunigen kann. In der Antarktis sind die Sommer kühler, oberflächliche Schmelzwasserseen kennt man dort aus den meisten Regionen nicht. Hier stammt das Wasser von der Gletscherbasis, wo Druck und Reibung das Eis ganzjährig abtauen.
Das anfallende, vergleichsweise geringe Wasservolumen sammelt sich hinter Gesteinsschwellen in Seen. Laufen sie über, setzen sie den Reibungswiderstand herab, und der Gletscher gleitet auf dem Film schneller gen Meer. Im Falle des Byrd-Gletschers floss dabei so viel Wasser aus den Seen ab, dass er das erhöhte Tempo für 14 Monate beibehalten konnte. In welchen Abständen es zu diesen Gletscherläufen kommt, können die Forscher jedoch noch nicht sagen, da erst seit 2003 entsprechende Daten aufgezeichnet werden. (dl)
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