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Video: Riesenspermien aus alten Zeiten

Rekonstruktion

"This here is an ostracod. Funny little thing, isn't it?" – man muss ihn einfach mögen, den kleinen Kerl, der da im Video so scheinbar vergnügt durchs Wasser hüpft. Und dann ist da auch noch die kuriose Geschichte der Fortpflanzung von Muschelkrebsen – mit Riesenspermien, länger als die Tiere selbst.

Eigentlich aber geht es um 16 Millionen Jahre alte fossile Spermien, die Forscher um Renate Matzke-Karasz von der LMU München erstmals hochaufgelöst in 3D rekonstruieren konnten – bis auf innerzelluläre Details. Sie hatten das Glück, dass einige in Australien gefundene Muschelkrebsfossilien noch Weichteile enthielten. Zwar überdauern die harten Kalkschalen der Organismen die Jahrmillionen meist gut, dass sich aber noch Körperinneres findet, ist selten.

"This here is an ostracod"

66 Ostrakodenfossilien untersuchten die Forscher mit Synchrotron-Röntgentomografie am ESRF in Grenoble und stellten fest: Auch damals schon setzten die kleinen Wasserbewohner auf Riesenspermien. Die Methode ist also bewährt. Die entsprechenden Organe hatten Matzke-Karasz und ihre Kollegen vor wenigen Jahren schon entdeckt: in 100 Millionen Jahre alten Muschelkrebsfossilien aus Brasilien.

Rekonstruktion | Rekonstruktion des fossilen Muschelkrebsmännchens: Die seilartigen Strukturen sind Teile der Riesenspermien, die bis zur Befruchtung in der Samenblase gespeichert werden.

Proc. R. Soc. B 281, 20140394, 2014

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