News: Viel Asche um nichts
1996 und 1997 besuchte ein wissenschaftliches Forscherteam erneut den Fundort, einen einfachen, in einen Hügel geschnittenen Spalt. Geleitet wurde die Gruppe von Steve Weiner vom Weizmann Institute for Science in Rehovot (Israel). Sie nutzten ein zehn-geschossiges Gerüst und konzentrierten sich auf die Schichten zehn und vier, die vorher fürübergroße Feuerstätten gehalten wurden. Im Labor bestätigten die Wissenschaftler dann auch, daß in der Tat eine geringe Anzahl von Knochen verbrannt worden war. Allerdings enthielten die Sedimente keine Asche oder silicathaltige Aggregate – von der Erde befreite Mineralien, die in Bäumen zusammengekittet sind und auch nach Verbrennung intakt bleiben. Diese Rückstände müßten am Fundort nahezu aller Holzfeuer zu finden sein. Bei den dicken Schichten handelt es sich, so Weiner, auch nicht um Asche, sondern um Ansammlungen von organischem Material, von dem sich ein großer Teil unter Wasser befand.
In dem in Science veröffentlichten Artikel (Ausgabe vom 10. Juli 1998) zweifelt Weiner auch an, daß an diesem Fundort überhaupt je Menschen lebten: Die Wissenschaftler beschreiben ihn nicht als traditionelle Höhle, sondern als eine Vergrößerung einer vertikalen Verwerfung, die in Richtung Himmel offen ist. Auch der Anthropologe Rick Potts vom National Museum of Natural History in Washington D. C. ist der Meinung, daß dies "eine wichtige neue Interpretation ist. Sie bedeutet, daß es sich möglicherweise, wer weiß das schon, gar nicht um einen Aufenthaltsort von Menschen handelte."
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