Meteorologie: Viel Schnee im Himalaja, wenig Regen in Indien
Wenn sich auf dem Dach der Welt im Winter die Schneemassen türmen, droht dem südasiatischen Subkontinent im nächsten Sommer eine Dürre: Was paradox klingt, hängt mit dem Einfluss des Himalajas und des Hochlandes von Tibet auf die Entwicklung der Monsunzirkulation über Indien zusammen, wie nun Andy Turner und Julia Slingo von der University of Reading nachvollziehen konnten.
Fallen in den Bergen und auf dem Hochplateau große Schneemengen und schmelzen diese damit erst bis ins späte Frühjahr, kann die weiße Oberfläche sehr lange die Sonnenstrahlung ins All reflektieren. Dadurch kühlt sich die Region stärker ab, weshalb sich das sommerliche Hitzetief sich erst später bildet. Dieses wiederum "saugt" die feuchte Luft vom Indischen Ozean an, welche im Sommer die ersehnten Monsunniederschläge bringt. Baut sich nur ein schwaches Hitzetief auf, lahmt auch die Zirkulation, mit der Folge, dass die Regenfälle gerade auch am Beginn der Monsunsaison Anfang Juni hinter den Erwartungen zurückbleiben: Trockenheit und Ernteausfälle sind die Folge, da besonders die ersten Niederschläge nach der Aussaat wichtig für die Nutzpflanzen sind.
Knapp die Hälfte der Menschheit ist abhängig vom Monsun – darunter der größte Teil der indischen Bevölkerung. Erst vor Kurzem hatten Wissenschaftler eine enge Verbindung zwischen den saisonalen Regenfällen und dem Fortbestand ganzer Staaten und Königreiche aufgedeckt: Blieb der Monsun längere Zeit aus, endete das stets mit Hunger und Revolution. (dl)
Fallen in den Bergen und auf dem Hochplateau große Schneemengen und schmelzen diese damit erst bis ins späte Frühjahr, kann die weiße Oberfläche sehr lange die Sonnenstrahlung ins All reflektieren. Dadurch kühlt sich die Region stärker ab, weshalb sich das sommerliche Hitzetief sich erst später bildet. Dieses wiederum "saugt" die feuchte Luft vom Indischen Ozean an, welche im Sommer die ersehnten Monsunniederschläge bringt. Baut sich nur ein schwaches Hitzetief auf, lahmt auch die Zirkulation, mit der Folge, dass die Regenfälle gerade auch am Beginn der Monsunsaison Anfang Juni hinter den Erwartungen zurückbleiben: Trockenheit und Ernteausfälle sind die Folge, da besonders die ersten Niederschläge nach der Aussaat wichtig für die Nutzpflanzen sind.
Dieser Zusammenhang ist am stärksten ausgeprägt, wenn im Pazifik weder El Niño noch La Niña herrschen – ihre klimatische Fernwirkung reicht weiter über den Pazifischen Ozean hinaus und bestimmt auch das Wettergeschehen über Asien mit. Ohne ihren Einfluss bestimmen dagegen lokale Faktoren, wie stark der Monsun auftritt. Mehrfach wurde schon ein Zusammenhang zwischen der winterlichen Schneedecke und den Sommerniederschlägen über Südasien belegt, doch der klimatische Mechanismus dahinter blieb bislang verborgen. Andy Turner hofft nun, dass seine Modellierung diese Frage nun gelöst hat und zukünftige Prognosen zu den Regenmengen verbessert werden.
Knapp die Hälfte der Menschheit ist abhängig vom Monsun – darunter der größte Teil der indischen Bevölkerung. Erst vor Kurzem hatten Wissenschaftler eine enge Verbindung zwischen den saisonalen Regenfällen und dem Fortbestand ganzer Staaten und Königreiche aufgedeckt: Blieb der Monsun längere Zeit aus, endete das stets mit Hunger und Revolution. (dl)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben