News: Viel Wirbel um AB Aurigae
Bereits seit Jahren bemühen sich die Forscher, auch in anderen Sonnensystemen Planeten zu finden. Als Ursache für die Entstehung eines Planetensystems vermuten die Wissenschaftler Dichteschwankungen in der den jungen Stern umgebenden Materiewolke, aus denen sich im Laufe von Jahrmillionen größere Objekte bilden.
Gewöhnlich überstrahlt das helle Licht eines jungen Sterns die Einzelheiten in seiner Umgebung. Im Fall von AB Aurigae jedoch konnten die Astronomen mit einem Koronographen einen Großteil seines Lichts ausblenden, so daß die wesentlich schwächer im reflektierten Licht leuchtende Materiescheibe aus Gas und Staub sichtbar wurde.
Durch den Space Telescope Imaging Spectrograph wird ein circa 53,6 Milliarden Kilometer breiter Streifen mittig über dem Stern abgeblendet, um das vergleichsweise schwache Licht der äußeren Wolke gegen den dunklen Raumhintergrund zu betonen. Die Spiralform der Wolke konnte besser als bei den bisher mit irdischen Teleskopen gemachten Aufnahmen mit dem Hubble-Teleskop in noch feinere Strukturen aufgelöst werden.
Die Scheibe hat einen Durchmesser, der ungefähr dem 1300fachen Erdbahnradius entspricht und somit noch weit über die Plutobahn hinausreichen würde. In der Aufnahme des Hubble-Teleskops zeigt sich, daß die spiralartigen Strukturen in der Scheibe ihrerseits aus weiteren schmalen Bändern bestehen. Gerade noch zu sehen sind helle Knoten aus verdichteter Materie. Mit Durchmessern von zwei bis fünf Milliarden Kilometern, was immerhin dem 14- bis 32fachen Erdbahnradius entsprechen würde, liegen sie allerdings schon an der Grenze des Auflösungsvermögens. Aus diesen Zellen könnten sich im Laufe der nächsten Millionen Jahre Planeten wie in unserem Sonnensystem bilden.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 16.4.1999
"Ein Planeten-Trio gleich um die Ecke"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 6/96, Seite 90
"Die Suche nach Leben auf fernen Planeten"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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