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News: Viel Wirbel um AB Aurigae

Wieder ist es den Astronomen gelungen, mit Hilfe des Hubble Weltraumteleskops neue Details in bereits bekannten Objekten zu erkennen. Die Wissenschaftler konnten in einer verwirbelten Scheibe um den sich entwickelnden Stern AB Aurigae in beispielloser Auflösung Verdichtungen von Gas und Staub erkennen, aus denen eventuell einmal Planeten entstehen werden.

Bereits seit Jahren bemühen sich die Forscher, auch in anderen Sonnensystemen Planeten zu finden. Als Ursache für die Entstehung eines Planetensystems vermuten die Wissenschaftler Dichteschwankungen in der den jungen Stern umgebenden Materiewolke, aus denen sich im Laufe von Jahrmillionen größere Objekte bilden.

Gewöhnlich überstrahlt das helle Licht eines jungen Sterns die Einzelheiten in seiner Umgebung. Im Fall von AB Aurigae jedoch konnten die Astronomen mit einem Koronographen einen Großteil seines Lichts ausblenden, so daß die wesentlich schwächer im reflektierten Licht leuchtende Materiescheibe aus Gas und Staub sichtbar wurde.

Durch den Space Telescope Imaging Spectrograph wird ein circa 53,6 Milliarden Kilometer breiter Streifen mittig über dem Stern abgeblendet, um das vergleichsweise schwache Licht der äußeren Wolke gegen den dunklen Raumhintergrund zu betonen. Die Spiralform der Wolke konnte besser als bei den bisher mit irdischen Teleskopen gemachten Aufnahmen mit dem Hubble-Teleskop in noch feinere Strukturen aufgelöst werden.

Die Scheibe hat einen Durchmesser, der ungefähr dem 1300fachen Erdbahnradius entspricht und somit noch weit über die Plutobahn hinausreichen würde. In der Aufnahme des Hubble-Teleskops zeigt sich, daß die spiralartigen Strukturen in der Scheibe ihrerseits aus weiteren schmalen Bändern bestehen. Gerade noch zu sehen sind helle Knoten aus verdichteter Materie. Mit Durchmessern von zwei bis fünf Milliarden Kilometern, was immerhin dem 14- bis 32fachen Erdbahnradius entsprechen würde, liegen sie allerdings schon an der Grenze des Auflösungsvermögens. Aus diesen Zellen könnten sich im Laufe der nächsten Millionen Jahre Planeten wie in unserem Sonnensystem bilden.

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