Agrarwissenschaft: Viele Nutztierrassen können nur noch genetisch überleben
Angesicht der alarmierend hohen Aussterberate von seltenen Nutztierrassen fordern Agrarwissenschaftler den schnellen Aufbau von Gendatenbanken. Darin sollten die Erbgutinfomationen sowie Spermien und Eizellen von wenig verbreiteten Nutztierrassen konserviert sein, um die Bestände verschwundener Formen notfalls wieder erstehen lassen zu können, so Forscher der Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR).
Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sind weltweit rund dreißig Prozent der Nutztierrassen vom Aussterben bedroht, etwa eine seltene Regionalart verschwindet pro Monat für immer. Demgegenüber kommen in den Industrieländern schon rund neunzig Prozent der Nutztiere aus nur noch insgesamt sechs eng verwandten Zuchtlinien, was eine entsprechend niedrige genetische Diversität nach sich zieht.
Dieser Verlust an Vielfalt breite sich mit den Industrierassen immer weiter aus, so die Wissenschaftler: Formen wie etwa die Holstein-Friesische Schwarzbunte, ein hochgezüchtetes Rind mit hoher Milchleistung, beginnen alle Regionen der Welt zu dominieren. Sie verdrängen hier einheimisches Vieh, wie zum Beispiel in Uganda die imposant gehörnten Ankole-Rinder, die deswegen in zwanzig Jahren ausgestorben sein könnten.
Die kurzfristigen ökonomischen Vorteile könnten aber gerade in Entwicklungsländern mittelfristig nachteilig sein, weil die eingeführten Formen nicht wie die einheimischen Rassen an die vor Ort herrschenden Bedingungen angepasst sind. So überlebten vor kurzem die Restbestände von Ankole-Vieh Dürreperiode besser, weil die Tiere robust genug waren, einen Treck zwischen den verstreuten Wasserstellen zu überleben, umschreibt Carlos Seré von der Internationalen Nutztier-Forschungsinstitut ILRI einen Vorteil genetischer Diversität.
"Oft werden wir den wahren Wert einer existierenden Zuchtlinie gar nicht kennen, bevor sie verschwunden ist", betont Seré. "Wir sollten deswegen jetzt handeln und möglichst viele Formen zumindest genetisch konservieren." (jo)
Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sind weltweit rund dreißig Prozent der Nutztierrassen vom Aussterben bedroht, etwa eine seltene Regionalart verschwindet pro Monat für immer. Demgegenüber kommen in den Industrieländern schon rund neunzig Prozent der Nutztiere aus nur noch insgesamt sechs eng verwandten Zuchtlinien, was eine entsprechend niedrige genetische Diversität nach sich zieht.
Dieser Verlust an Vielfalt breite sich mit den Industrierassen immer weiter aus, so die Wissenschaftler: Formen wie etwa die Holstein-Friesische Schwarzbunte, ein hochgezüchtetes Rind mit hoher Milchleistung, beginnen alle Regionen der Welt zu dominieren. Sie verdrängen hier einheimisches Vieh, wie zum Beispiel in Uganda die imposant gehörnten Ankole-Rinder, die deswegen in zwanzig Jahren ausgestorben sein könnten.
Die kurzfristigen ökonomischen Vorteile könnten aber gerade in Entwicklungsländern mittelfristig nachteilig sein, weil die eingeführten Formen nicht wie die einheimischen Rassen an die vor Ort herrschenden Bedingungen angepasst sind. So überlebten vor kurzem die Restbestände von Ankole-Vieh Dürreperiode besser, weil die Tiere robust genug waren, einen Treck zwischen den verstreuten Wasserstellen zu überleben, umschreibt Carlos Seré von der Internationalen Nutztier-Forschungsinstitut ILRI einen Vorteil genetischer Diversität.
"Oft werden wir den wahren Wert einer existierenden Zuchtlinie gar nicht kennen, bevor sie verschwunden ist", betont Seré. "Wir sollten deswegen jetzt handeln und möglichst viele Formen zumindest genetisch konservieren." (jo)
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