Extrasolare Welten: Viele Planeten treiben vermutlich ungebunden durchs All
Von den mehr als 500 bisher bekannten extrasolaren Planeten sind die meisten durch die Gravitationskraft ihres Muttersterns an diesen gebunden. Forscher um Takahiro Sumi von der Osaka Universität in Toyonaka, Japan, spürten in der Milchstraße nun allerdings einige planetengroße Himmelskörper auf, die womöglich frei durch das Weltall treiben.
Da die Objekte selbst kein Licht emittieren und sich zudem fernab von hell leuchtenden Sternen befinden, griffen die Astronomen auf den Mikrolinseneffekt zurück: Durch seine Gravitation kann ein Planet das Licht eines Hintergrundsterns ähnlich wie eine Linse für kurze Zeit messbar verstärken. Zwei Jahre lang hatten Astronomen deshalb die Helligkeit von 50 Millionen Sternen im dichten Zentralbereich der Milchstraße überwacht. Das Team um Sumi fand in diesen Daten nun fast 500 solcher Mikrolinsenereignisse. Zehn davon dauerten weniger als zwei Tage, was auf relativ kleine, planetenähnliche Linsenobjekte hindeutet.
Zudem zeigte sich in den Spektren kein Hinweis auf einen zugehörigen Mutterstern. Daraus schließen die Forscher, dass die aufgespürten Objekte – jeweils rund eine Jupitermasse schwer – sich mindestens zehn Erde-Sonnen-Abstände von einem Stern entfernt aufhalten. Das entspricht dem sonnenfernsten Punkt der Saturnbahn. Womöglich sind die planetenähnlichen Objekte aber gar nicht an einen Stern gebunden, glaubt das Team, sondern treiben frei durchs All.
Da Mikrolinsenereignisse extrem selten sind, schätzen die Wissenschaftler anhand ihrer Trefferquote, dass solche Objekte im Weltall durchaus verbreitet sind – auf jeden Stern in der Milchstraße sollen durchschnittlich fast zwei davon kommen. Sumi und seine Kollegen vermuten, dass es sich bei den Neufunden um Planeten handelt, die sich in einer Staub- und Gasscheibe um einen jungen Stern gebildet haben und dann in einen äußeren Orbit oder sogar aus dem System hinausgeschleudert worden sind.
Masseärmere Planeten wie die Erde sollten einigen Theorien zufolge viel häufiger aus ihren Sternsystemen katapultiert werden als jupitergroße Planeten, berichten die Wissenschaftler, und damit sogar noch häufiger ungebunden durchs All treiben. Die in dieser Arbeit herangezogenen Daten erfassten allerdings keine erdähnlichen Planeten. Folgebeobachtungen sind aber geplant.
Maike Pollmann
Da die Objekte selbst kein Licht emittieren und sich zudem fernab von hell leuchtenden Sternen befinden, griffen die Astronomen auf den Mikrolinseneffekt zurück: Durch seine Gravitation kann ein Planet das Licht eines Hintergrundsterns ähnlich wie eine Linse für kurze Zeit messbar verstärken. Zwei Jahre lang hatten Astronomen deshalb die Helligkeit von 50 Millionen Sternen im dichten Zentralbereich der Milchstraße überwacht. Das Team um Sumi fand in diesen Daten nun fast 500 solcher Mikrolinsenereignisse. Zehn davon dauerten weniger als zwei Tage, was auf relativ kleine, planetenähnliche Linsenobjekte hindeutet.
Zudem zeigte sich in den Spektren kein Hinweis auf einen zugehörigen Mutterstern. Daraus schließen die Forscher, dass die aufgespürten Objekte – jeweils rund eine Jupitermasse schwer – sich mindestens zehn Erde-Sonnen-Abstände von einem Stern entfernt aufhalten. Das entspricht dem sonnenfernsten Punkt der Saturnbahn. Womöglich sind die planetenähnlichen Objekte aber gar nicht an einen Stern gebunden, glaubt das Team, sondern treiben frei durchs All.
Da Mikrolinsenereignisse extrem selten sind, schätzen die Wissenschaftler anhand ihrer Trefferquote, dass solche Objekte im Weltall durchaus verbreitet sind – auf jeden Stern in der Milchstraße sollen durchschnittlich fast zwei davon kommen. Sumi und seine Kollegen vermuten, dass es sich bei den Neufunden um Planeten handelt, die sich in einer Staub- und Gasscheibe um einen jungen Stern gebildet haben und dann in einen äußeren Orbit oder sogar aus dem System hinausgeschleudert worden sind.
Masseärmere Planeten wie die Erde sollten einigen Theorien zufolge viel häufiger aus ihren Sternsystemen katapultiert werden als jupitergroße Planeten, berichten die Wissenschaftler, und damit sogar noch häufiger ungebunden durchs All treiben. Die in dieser Arbeit herangezogenen Daten erfassten allerdings keine erdähnlichen Planeten. Folgebeobachtungen sind aber geplant.
Maike Pollmann
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