Beobachtungstipps für Amateurastronomen: Mars und ferne Planeten am Abendhimmel
In der Mitte des Monats zieht der Mond am Ringplaneten Saturn vorbei. Die beiden nähern sich am Himmel über dem Südhorizont am 17. September bis auf etwa ein Grad an. Der Mond ist dabei schon ziemlich hell und durchläuft am 25. September den Vollmond.
Während Saturn relativ unscheinbar in der Milchstraße steht, ist dagegen der Rote Planet nicht zu übersehen. Bei Einbruch der Nacht leuchtet unser Nachbarplanet hell und orangerot im Südosten. Seine rötliche Färbung stammt von einem hohen Anteil an Eisenoxid auf einem Großteil seiner Oberfläche. Auf Mars gibt es aber nicht nur die Farbe Rot: Detailaufnahmen von Marssonden wie dem europäischen Mars Express oder dem Rover Curiosity der NASA zeigen neben dem rostroten Sand graue und weiße Flächen und sogar dunkelblaue Dünen. Mars entfernt sich nach seiner Opposition wieder langsam von der Erde. Im Teleskop erscheint er jedoch immer noch etwas größer als Saturn, der in Wirklichkeit etwa 18-mal so groß ist wie der Rote Planet.
In der zweiten Nachthälfte, wenn der Mars schon fast wieder untergegangen ist, stehen zwei weitere Planeten am Himmel. Neptun befindet sich hoch im Sternbild Wassermann, direkt neben dem Stern 83 Aquarii. Im Teleskop sind keine Details der Planetenoberfläche zu sehen, er leuchtet jedoch in einer schönen dunkelblauen Farbe. Sie wird durch die Methananteile in der Atmosphäre des Gasplaneten verursacht, die das rote Sonnenlicht absorbieren. Wie alle Gasriesen unseres Sonnensystems hat auch Neptun Ringe. Sie sind aber sehr fein und dunkel, sie lassen sich nur mit wirklich großen Profiteleskopen sichtbar machen. Der endgültige Nachweis der Neptunringe gelang der Sonde Voyager 2, als sie im August 1989 am äußersten Planeten vorbeiflog und davon Bilder zur Erde sandte.
Etwas weiter entlang der Ekliptik in Richtung Osten liegt neben dem Wassermann das Sternbild Fische. Dort befindet sich zurzeit der Planet Uranus. Er lässt sich gut im Teleskop als blaugrüne Kugel beobachten. Er ist physisch annähernd so groß wie Neptun und somit etwa viermal so groß wie die Erde. Auch auf Uranus lassen sich keine Details erkennen. In großen Amateurteleskopen kann man jedoch die hellsten Monde des Eisriesen sehen.
Am späten Abend erreicht das Sternbild Steinbock seinen höchsten Stand über dem Südhorizont. In ihm findet man einen der südlichsten Kugelsternhaufen, der in unseren Breiten zu sehen ist. Messier 30 ist zum Glück hell genug, um sich trotzdem gut beobachten zu lassen. Der Kugelsternhaufen hat einen kompakten Kern und einige schöne einzelne Sterne, die herausstechen. Etwas nördlich davon liegt im Sternbild Wassermann ein weiterer Kugelsternhaufen, Messier 2. Er ist homogener aufgebaut als Messier 30 und erscheint auch etwas leuchtschwächer.
Die zweite Nachthälfte wird schon von den Herbststernbildern dominiert: Nach Mitternacht stehen der Doppelsternhaufen h&chi zwischen Perseus und Kassiopeia und die auffälligen Plejaden hoch am Himmel. Sie sind perfekte Beobachtungsziele für Fernglasbeobachter, die beispielsweise unter einem Vorstadthimmel das Weltall erkunden möchten. Beide sind helle, offene Sternhaufen und eignen sich auch gut für kleine Amateurteleskope.
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