Mars: Vorbereitung für Marsbohrung
Seit August 2012 befindet sich der Rover Curiosity auf der Oberfläche unseres kleinen Nachbarplaneten Mars. Er soll erforschen, ob auf dem Planeten jemals Bedingungen vorherrschten, die primitives Leben ermöglicht hätten. In diesem Zusammenhang ist es nicht nur wichtig, nach möglichen Spuren für biologische Prozesse zu suchen. Das aktuelle Vorkommen von Wasser in jedweder Form auf Mars sowie die mineralogische und chemische Zusammensetzung seiner Oberflächenstrukturen sind vom besonderen Interesse. Die wissenschaftlichen Instrumente an Bord von Curiosity dienen diesen Untersuchungen.
Gelandet ist der Rover in dem rund 150 Kilometer großen Einschlagskrater Gale. In seinem Zentrum befindet sich der Berg Aeolis Mons, dessen Spitze sich rund fünf Kilometer in die Höhe erhebt. In seinen Ausläufern erwarten Forscher unterschiedliche freigelegte Sedimentschichten. Diese sind vom besonderen wissenschaftlichen Interesse hinsichtlich der geologischen Geschichte des Roten Planeten. Deshalb sollen sie von Curiosity angefahren und untersucht werden. Bisher hat der Rover rund neun Kilometer auf seinem Weg dorthin zurückgelegt. Unterwegs wurden bereits drei Bohrungen durchgeführt, bei denen Material zur weiteren Analyse aufgesammelt wurde. An seinem 722. Marstag, dem 17. August 2014, bereitete Curiosity seine vierte Bohrung vor. Dazu präparierte er zunächst den von den Wissenschaftlern ausgesuchten Felsen mit dem Namen "Bonanza King", der sich am nordöstlichen Rand des "Hidden Valleys" befindet. Mit einer Bürste entfernte er die stärker oxidierte und daher rötliche Staubschicht in einem Bereich mit einer Ausdehnung von rund sechs Zentimetern und legte die darunter verborgene, grau schimmernde Oberfläche frei. Die Bilder der Kamera MastCam zeigen auch feine, helle Gesteinsadern, in denen sich vermutlich in der Vergangenheit in Wasser gelöste Sulfate oder andere Minerale ablagerten. Eine Testbohrung wird nun zeigen, ob sich das Material als Bodenprobe eignet und sich mit den mitgebrachten Instrumenten, wie dem Spektrometer CheMin, untersuchen lässt.
Im Anschluss an die Bohrungen wird Curiosity seine Reise fortsetzen. Rund drei Kilometer trennen den Rover noch von seinem Zielgebiet. Die Bodencrew auf der Erde muss dafür noch einen sicheren Weg durch die Sand- und Dünenlandschaft finden, um ein Feststecken des Roboters zu vermeiden.
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