Vernetzte Astronomie: Virtuelle Sternwarte wirft erste wissenschaftliche Ergebnisse ab
Mit Hilfe des Astrophysical Virtual Observatory – einer umfangreichen Datenbank, die den gleichzeitigen, standardisierten Zugriff auf Beobachtungsdaten großer erdgebundener und weltraumgestützter Teleskope gestattet – gelang es Astronomen, 30 äußerst massereiche Schwarze Löcher auszumachen, die sich bislang hinter einer dichten Staubwolke der Entdeckung entzogen haben. Offenbar haben Wissenschaftler die Zahl dieser Schwarzen Löcher bisher unterschätzt. Die Ergebnisse legen eine um den Faktor fünf größere Zahl von derartigen Schwarzen Löchern nahe.
Dem Astronomenteam um Paolo Padovani vom Space Telescope European Coordinating Facility gelang die Entdeckung mit Hilfe der kombinierten Daten des Hubble-Weltraumteleskops, des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte sowie des Röntgenteleskops Chandra. Die Schwarzen Löcher waren vor allem deshalb so schwer auszumachen, da der dichte Ring aus Staub, der sich bei diesen Schwarzen Löchern in Sichtlinie von der Erde aus befindet, die Emission in weiten Teilen des Spektrums absorbiert.
Der Vorteil einer virtuellen Sternwarte liegt darin, dass die Beobachtungsdaten ganz unterschiedlicher Teleskope in vergleichbarer Weise und Darstellung gespeichert sind und so der schnelle Vergleich von Daten möglich ist.
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