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Krebsforschung: Vitamin C hemmt Tumorzellen

Hochkonzentriertes Vitamin C hemmt das Wachstum von Tumorzellen, wenn es zielgerichtet eingesetzt wird. Das konnten jetzt Wissenschaftler um Mark Levine vom National Institut of Health (NIH) in Mäusen nachweisen, denen sie das Vitamin injiziert hatten.

Insgesamt testeten sie die Wirkung der Injektionen bei 43 verschiedenen Krebszell-Linien. Vitamin C hemmte bei zwei Drittel der Tumoren das Wachstum, bei der Hälfte nahmen Größe und Gewicht sogar ab. Auf gesunde Zellen hatte das Vitamin dagegen keinen negativen Effekt.

Üblicherweise wird die Schutzfunktion von Vitamin C auf seine Wirkung als Antioxidant zurückgeführt. In sehr hoher Dosis kann es allerdings gegenteilig wirken, so auch im Versuch von Levine und Kollegen: Dabei bildeten spezielle Enzyme in direkter Nachbarschaft von Tumorzellen Wasserstoffperoxid (H2O2). Dieses Oxidationsmittel greift die Tumorzellen von außen an und zerstört sie.

Um die nötige Konzentration zu erreichen muss Vitamin C injiziert werden: Mit der Nahrung aufgenommene, überschüssige Vitaminmoleküle werden ausgeschieden, sodass die Menge im Blutplasma nicht ausreichend ist, um eine tumorschädliche Wirkung zu erreichen.

In Deutschland liegt die Empfehlung für die tägliche Vitamin-C-Aufnahme für Erwachsene bei 100 Milligramm. In der Studie des National Institut of Health injizierten die Wissenschaftler einer Maus dagegen mehr als vier Gramm Vitamin C pro Kilogramm Körpergewicht. (sc)
  • Quellen
Chen, Q. et al.: Pharmacologic doses of ascorbate act as a prooxidant and decrease growth of aggressive tumor xenografts in mice. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 10.1073.pnas.0804226105, 2008.

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