Winterfütterung: Vögel verschmähen Bio-Kost
Rund 200 Millionen Euro geben britische Vogelfreunde alljährlich für die Fütterung ihrer Lieblinge aus, die Deutschen berappen immerhin noch etwa 20 Millionen Euro. Wie viel davon auf organisch produzierte Sämereien entfällt, ist unklar, doch der Griff zum teureren Bio-Meisenknödel oder zur Bio-Sonnenblumenkerntüte wird von den Vögeln nicht unbedingt gewürdigt: Sie verschmähen diese Produkte, wenn ihnen gleichzeitig konventionell erzeugte Körner gereicht werden. Das ergab ein dreijähriger Feldversuch von Ailsa McKenzie und Mark Whittingham von der Newcastle University.
Die Ornithologen hatten in 30 Gärten jeweils mehrere Futtersäulen aufgestellt, diese mit Weizen aus biologischem und konventionellem Anbau gefüllt und beobachtet, welche Körner die Tiere goutierten. Stets suchten die Finken und Meisen bevorzugt jene Säulen auf, die mit der herkömmlichen Nahrung bestückt waren – selbst als die Wissenschaftler die Standorte der Essensspender vertauschten, bemerkten dies die Tiere schnell und wechselten ebenfalls rasch. Labortest mit Kanarienvögeln bestätigten das Bild: Auch sie präferierten die konventionelle Kost.
Zielsicher pickten die Vögel damit die für sie nahrhafteste Quelle an: Wie eine Analyse der unterschiedlichen Weizenkörner ergab, waren jene aus industrialisierter Landwirtschaft durchschnittlich um zehn Prozent proteinhaltiger als die Konkurrenz vom Öko-Hof. Andere Parameter wie Pilzbelastung, Körnergröße oder Pestizidrückstände hatten dagegen keinen Einfluss. "Der Einsatz von anorganischem Stickstoffdünger führt dazu, dass Getreide aus konventionellem Anbau mehr Proteine enthält", erklärt McKenzie. Dieser Zusammenhang könne auch für viele andere Nahrungsmittel gelten, so die Forscherin weiter. Das Credo, dass organisch erzeugte Lebensmittel qualitativ hochwertiger seien, gelte zumindest nicht für den Aspekt des Nährstoffgehalts.
Auch wenn unter diesem Aspekt der Biolandbau für die Vögel schlechter abschneidet – insgesamt profitieren die Tiere eher davon: Da in der ökologischen Landwirtschaft keine Pestizide eingesetzt werden dürfen, leiden die Vögel weniger an der direkten Belastung durch Gifte. Zugleich können sie auf ein größeres Angebot an Insekten und Wildkräutern zurückgreifen, da diese nicht chemisch bekämpft werden. (dl)
Die Ornithologen hatten in 30 Gärten jeweils mehrere Futtersäulen aufgestellt, diese mit Weizen aus biologischem und konventionellem Anbau gefüllt und beobachtet, welche Körner die Tiere goutierten. Stets suchten die Finken und Meisen bevorzugt jene Säulen auf, die mit der herkömmlichen Nahrung bestückt waren – selbst als die Wissenschaftler die Standorte der Essensspender vertauschten, bemerkten dies die Tiere schnell und wechselten ebenfalls rasch. Labortest mit Kanarienvögeln bestätigten das Bild: Auch sie präferierten die konventionelle Kost.
Zielsicher pickten die Vögel damit die für sie nahrhafteste Quelle an: Wie eine Analyse der unterschiedlichen Weizenkörner ergab, waren jene aus industrialisierter Landwirtschaft durchschnittlich um zehn Prozent proteinhaltiger als die Konkurrenz vom Öko-Hof. Andere Parameter wie Pilzbelastung, Körnergröße oder Pestizidrückstände hatten dagegen keinen Einfluss. "Der Einsatz von anorganischem Stickstoffdünger führt dazu, dass Getreide aus konventionellem Anbau mehr Proteine enthält", erklärt McKenzie. Dieser Zusammenhang könne auch für viele andere Nahrungsmittel gelten, so die Forscherin weiter. Das Credo, dass organisch erzeugte Lebensmittel qualitativ hochwertiger seien, gelte zumindest nicht für den Aspekt des Nährstoffgehalts.
Auch wenn unter diesem Aspekt der Biolandbau für die Vögel schlechter abschneidet – insgesamt profitieren die Tiere eher davon: Da in der ökologischen Landwirtschaft keine Pestizide eingesetzt werden dürfen, leiden die Vögel weniger an der direkten Belastung durch Gifte. Zugleich können sie auf ein größeres Angebot an Insekten und Wildkräutern zurückgreifen, da diese nicht chemisch bekämpft werden. (dl)
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