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Sparta: Vom Delikt der Kindstötung freigesprochen

Als besonders abgehärtet und gedrillt werden sie beschrieben und ihre Kindererziehung soll von brutaler Härte gewesen sein. Doch so grausam, dass sie ihre schwachen, kranken oder behinderten Kinder aussetzten und töteten, waren die Spartaner offenbar nicht. Davon ist jedenfalls der Anthropologe Theodoros Pitsios überzeugt.

Der Wissenschaftler von der Athens Faculty of Medicine hatte unzählige Knochen aus der Umgebung des antiken Spartas am Fuße des Taygetus untersucht. Von diesem Berg, so hatte es der griechische Schriftsteller Plutarch im 1. Jahrhundert n. Chr. verbreitet, hätten die Spartiaten ihre schwachen Kinder gestürzt, nachdem diese dem harten Drill der spartanischen Erziehung nicht standgehalten hatten.

Tatsächlich war Pitsios in einer Höhle auf besonders viele menschliche Überreste gestoßen. Doch stammen diese Knochen ausschließlich von Männern im Alter von 18 bis 35 Jahren. Kinderknochen hingegen fanden sich weder hier noch in der näheren Umgebung.

Womöglich stammen die Gebeine von Gefangenen und Verbrechern – jedenfalls berichtet ein Zeitgenosse, dass die Spartiaten während eines Kriegs mit Messene fünfzig Krieger in eine Grube warfen.

Miriam Müller

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