News: Vom schnellen Ende der Dinosaurier
Allerdings waren nicht alle Forscher so rasch davon überzeugt, dass diese Katastrophe für das Massensterben an der Kreide-Tertiär-Grenze verantwortlich war - zumal es zu jener Zeit gleichfalls zum weltweiten Erwachen mächtiger Vulkane kam. Vulkane, wie wir sie uns heute nicht vorstellen können. So verschwand der indische Subkontinent innerhalb kurzer Zeit unter einer Million Kubikkilometern Basalt, den so genannten Deccan-Trapps, die auch heute noch weite Teile des Landes bedecken. Bis zu einer Million Jahre lang waren diese Vulkane tätig und brachten des globale Klima durcheinander.
Anhand der Helium-Isotope erhielten Forscher nun eine ziemlich genaue Vorstellung darüber, wie lange der Übergang von der Kreide zum Tertiär andauerte. Diese Grenze, die sich besonders gut in Italien und Tunesien studieren lässt, besteht aus einer Tonsteinschicht von einigen Zentimetern Dicke, welche die kalkreichen Sedimente der Kreide von denen des Tertiärs trennt. Die Tone sind hingegen kalkarm, und somit Hinweis dafür, dass das marine Plankton zu dieser Zeit abgestorben war.
Immer wieder versuchten Wissenschaftler, den Sedimentationszeitraum dieser kalkarmen Tone abzuschätzen. Die Ergebnisse reichen von einigen Tausend bis zu einigen Hunderttausend Jahren. Der Asteroiden- oder Kometeneinschlag käme also genauso in Frage wie der lang anhaltende Vulkanismus.
Anhand jener Helium-Isotope waren Sujoy Mukhopadhyay von der Division of Geological and Planetary Sciences des California Institute of Technology und seine Mitarbeiter nun in der Lage, die Sedimentationsrate der Tone in dem Kreide-Tertiär-Meer zu bestimmen. Hier finden sich hohe Konzentrationen des 3He-Isotops, das extraterrestrischer Natur ist und auf der Erde nur in Spuren vorkommt. Das irdische Helium besteht vor allem aus dem 4He-Isotop. Aus den Veränderungen dieser 3He/4He-Verhältnisse lässt sich deshalb die Sedimentationsrate ableiten.
Dabei zeigte sich, dass die Tonschichten sowohl in Italien als auch in Tunesien innerhalb von nur etwa 10 000 Jahren entstanden. Eine geologisch kurze Zeit, während der sich fast keine Kalke bildeten, und während der das Meer sozusagen klinisch tot war. Das Massensterben am Ende der Kreide war also kurz und katastrophal, denn nach jenen 10 000 Jahren hatte sich das Kalk-produzierende Plankton rasch erholt. Für die Forscher bedeutet dies, dass nur jener Einschlag auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan für das rasche Ende von 70 Prozent allen Lebens verantwortlich sein kann. Die Vulkane hätten das Leben in den Meeren für viele Hunderttausend Jahre erschwert.
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