News: Vom Ursprung des Lebens
Um dieser Frage nachzugehen, machten Robert Hazen und Timothy Filley vom Geophysical Laboratory der Carnegie Institution in Washington ein einfaches Experiment. Sie tauchten einen faustgroßen Calcit-Kristall in eine verdünnte Lösung der Aminosäure Asparaginsäure. Dabei beobachteten sie etwas Überraschendes: Die links- und rechtshändigen Aminosäuren sammelten sich an unterschiedlichen Stellen des Kristalls an. Denn während die meisten Mineralien keine so genannte Händigkeit besitzen, hat Calcit zwei unterschiedliche Gesichter – die Kristalloberfläche verhält sich ebenso spiegelbildlich wie die biologischen Moleküle. Da Calcit bereits vor vier Milliarden Jahren vorkam, als das Leben auf unserem Planeten entstand, könnten sich die Aminosäuren an seinen verschiedenen Oberfläche getrennt und aufkonzentriert haben.
Seit Stanley Miller in den Fünfziger Jahren einfache Aminosäuren in seinem Labor entstehen ließ, gibt es an ihrer spontanen Bildung aus der Ursuppe keinen Zweifel mehr. "Die wirklichen Herausforderungen liegen nun darin, linkshändige Aminosäuren zu selektieren und konzentrieren, und dann diese Moleküle in kettenförmigen Proteinen zu verbinden", sagt Hazen. Dass die Aminosäuren am Calcit getrennt werden können, haben die Forscher nun bewiesen. Nun wollen sie untersuchen, ob der Kristall auch die Kettenbildung beeinflussen kann.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.