Sozialverhalten: Vom Vorteil später Mutterschaft
Zum Wohle der Gemeinschaft die eigene Familienplanung hintenan stellen? Klingt nach keiner guten Idee, wenn es einem daran gelegen ist, die eigenen Gene möglichst effizient in der Nachwelt zu verbreiten. Doch bei den afrikanischen Baumhopfen führt das Warten anscheinend zum Erfolg. Denn: Wer früher brütet, ist länger tot.
Die afrikanischen Baumhopfe (Phoeniculus purpureus) sind gesellige Tiere. Gemeinsam picken sie mit ihren langen roten Schnäbeln in den Wäldern und Savannen südlich der Sahara nach Würmern und Termiten, und gemeinsam kuscheln sie des Nachts in Gruppen von bis zu zwölf Vögeln ihre dunklen, metallisch schimmernden Federn in Erdhöhlen aneinander und halten sich gegenseitig warm. Doch beim Sex hält sich die Vogelkommune an traditionelle Hierarchien: Den Nachwuchs zeugt pro Gruppe stets nur ein einziges Paar – und zwar so lange, bis einer der Partner stirbt. Erst dann darf ein anderes Gruppenmitglied nachrücken.
Schlangestehen in der Vogelkommune
Für einen Evolutionsbiologen ist ein solches Verhalten schlichtweg unverständlich – geht es doch im Leben eines Tieres vor allem darum, dank einer möglichst großen Zahl an Nachfahren die eigenen Gene vor dem Vergessen zu bewahren. Je länger die Vögel hierbei nicht zum Zuge kommen, so die landläufige Meinung, umso schlechter stehen ihre Chancen, sich in der Nachwelt zu verewigen.
Doch bei den Baumhopfen ist alles anders, entdeckten Wissenschaftler und Andrew Radford von der Universität Bristol. Sie überprüften die Bruterfolge zweier Baumhopf-Gruppen in einem Zeitraum von 24 Jahren und untersuchten, wie sich das Alter der jeweiligen Auserwählten auf die Nachkommenschaft auswirkte. Für die Weibchen, so ihr erstaunliches Ergebnis, ist das lange Warten demnach durchaus lohnenswert.
Warten lohnt
Denn während bei den Männchen ganz im Sinne der klassischen Annahme diejenigen das Rennen gewinnen, die sich möglichst früh zum Kommunenpascha aufschwingen, verwandelt sich das frühe Glück für den weiblichen Part des Paares schnell ins Gegenteil: Nach nur zwei Jahren waren sechzig Prozent der jungen Brüterinnen tot. Den älteren Vogeldamen blieb solches Schicksal jedoch zumeist erspart. Nur knapp ein Drittel der Brüterinnen, die erstmals als über Dreijährige auf dem Nest saßen, überlebte die ersten zwei Brutperioden nicht.
Die Forscher erklären sich das ungewöhnlich schnelle Dahinscheiden der jungen Brutbeauftragten damit, dass sie die Kräfte zehrende Eiablage und das einsame Brüten fernab der Gruppe schlichtweg körperlich überfordern – während sich die älteren im Laufe der Jahre abhärten konnten. Vielleicht haben die älteren Baumhopfe aber auch einfach besseres Stehvermögen – mühevoll antrainiert beim jahrelangen Warten.
Schlangestehen in der Vogelkommune
Da die Baumhopfe zudem nur einmal jährlich brüten, müssen die restlichen Vögel wohl oder übel warten, bis sie an der Reihe sind. Doch von Murren keine Spur – die Baumhopfe vertreiben sich einfach die Zeit, indem sie das Brutpaar bei der Aufzucht ihrer Racker unterstützen. Nur beim Ausbrüten selbst ist die Vogelmama auf sich allein gestellt.
Für einen Evolutionsbiologen ist ein solches Verhalten schlichtweg unverständlich – geht es doch im Leben eines Tieres vor allem darum, dank einer möglichst großen Zahl an Nachfahren die eigenen Gene vor dem Vergessen zu bewahren. Je länger die Vögel hierbei nicht zum Zuge kommen, so die landläufige Meinung, umso schlechter stehen ihre Chancen, sich in der Nachwelt zu verewigen.
Doch bei den Baumhopfen ist alles anders, entdeckten Wissenschaftler und Andrew Radford von der Universität Bristol. Sie überprüften die Bruterfolge zweier Baumhopf-Gruppen in einem Zeitraum von 24 Jahren und untersuchten, wie sich das Alter der jeweiligen Auserwählten auf die Nachkommenschaft auswirkte. Für die Weibchen, so ihr erstaunliches Ergebnis, ist das lange Warten demnach durchaus lohnenswert.
Warten lohnt
Denn während bei den Männchen ganz im Sinne der klassischen Annahme diejenigen das Rennen gewinnen, die sich möglichst früh zum Kommunenpascha aufschwingen, verwandelt sich das frühe Glück für den weiblichen Part des Paares schnell ins Gegenteil: Nach nur zwei Jahren waren sechzig Prozent der jungen Brüterinnen tot. Den älteren Vogeldamen blieb solches Schicksal jedoch zumeist erspart. Nur knapp ein Drittel der Brüterinnen, die erstmals als über Dreijährige auf dem Nest saßen, überlebte die ersten zwei Brutperioden nicht.
Die Forscher erklären sich das ungewöhnlich schnelle Dahinscheiden der jungen Brutbeauftragten damit, dass sie die Kräfte zehrende Eiablage und das einsame Brüten fernab der Gruppe schlichtweg körperlich überfordern – während sich die älteren im Laufe der Jahre abhärten konnten. Vielleicht haben die älteren Baumhopfe aber auch einfach besseres Stehvermögen – mühevoll antrainiert beim jahrelangen Warten.
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