Das Kolosseum war Schauplatz spektakulärer Gladiatorenkämpfe, aufregender Tierhetzen und aufwändig inszenierter Seeschlachten. Wer sich im alten Rom vergnügen wollte, der kam hier gewiss auf seine Kosten – bis in die Spätantike jedenfalls. Seither und noch im hohen Mittelalter wurde der Bau nämlich als Wohn- und Marktbereich genutzt.
Wo in der Antike ... | ... Gladiatoren um ihr Leben kämpften, wurden im Mittelalter Waren feilgeboten. Heute ist das Kolosseum beliebtes Ausflugsziel für Touristen.
Bei Ausgrabungen unterhalb der Tribüne stießen Archäologen von der Università degli Studi Roma Tre jetzt auf die Überreste mittelalterlicher Läden und Wohnhäuser. Unter anderem entdeckten die Forscher ein Kelterbecken, eine Herdstelle sowie zahlreiche Hinweise auf die hier zubereiteten Speisen: Muscheln, Schnecken und Schildkrötenpanzer. Außerdem kamen Münzen und Keramikscherben aus dem hohen Mittelalter zum Vorschein. Nach Ansicht des leitenden Archäologen Riccardo Santangeli Valenzani belegen die Funde, was bisher nur aus schriftlichen Quellen bekannt war: Das Amphitheater wurde im 12. und 13. Jahrhundert als Wohn-, Einkaufs- und Arbeitsraum genutzt.
Das Kolosseum, das offiziell Amphitheatrum Flavium hieß, wurde im späteren 1. Jahrhundert n. Chr. von der Kaiserdynastie der Flavier erbaut. Es ist das größte jemals errichtete Amphitheater und bot einst 50 000 Zuschauern Platz. Den heutigen Namen erhielt es von einer 40 Meter hohen Statue des Kaisers Nero, dem Colossus Neronis. Diese wurde 123 n. Chr. auf Geheiß von Kaiser Hadrian hierher gebracht und als Statue des Sonnengottes Sol neben dem Theater aufgestellt.
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