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News: Von drauß', vom Neptun kommt er her

Spuren eines Edelgases, die der Komet Hale-Bopp absonderte, als er 1997 an der Sonne vorbeizog, erlaubten Astronomen nun, seinen Geburtsort zu bestimmen. Das in ihm vorhandene Element Argon ist so flüchtig, dass er sich in einer überaus eisigen Umgebung gebildet haben muss. Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass Hale-Bopp während der Frühzeit unseres Sonnensystems in der Nähe der Umlaufbahn von Neptun entstanden ist. Das ist sehr viel weiter von der Sonne entfernt, als man bisher angenommen hatte.
Argon ist wie Helium, Neon und Krypton eines der Edelgase, die über Milliarden von Jahren in der Materie von Kometen eingeschlossen sein können. Aber sie verdampfen ins All, sobald die Temperatur über -248 Grad Celsius (für Argon) beziehungsweise -233 Grad Celsius (für Neon) ansteigt. Diese Eigenschaft der Gase könnte sie zu empfindlichen Indikatoren für die Temperaturentwicklung eines Kometen machen. Bisher konnten Astronomen bei ihren Analysen allerdings keinerlei Spektrallinien von Edelgasen entdecken.

Zumindest nicht bis zu dem Tag, als eine Forschergruppe vom Southwest Research Institute in Boulder, Colorado, eine Rakete zur Untersuchung von Hale-Bopp ins Weltall schickte. Am 29. März 1997 richtete sie ein kleines Teleskop und einen UV-Spektrographen an Bord der Sonde für fünf Minuten auf das Untersuchungsobjekt. In dem komplexen Spektrum des von dem Kometen reflektierten Sonnenlichts entdeckten die Wissenschaftler um Alan Stern die charakteristischen Spektrallinien von Argon.

Eine mögliche Schlussfolgerung hieraus, sagt Stern, könnte sein, dass der Komet irgendwo zwischen den Umlaufbahnen von Uranus und Neptun entstand, wo sich die Temperaturen des noch jungen Sonnensystems um die -240 Grad herum bewegten. Astronomen gingen bisher davon aus, dass die meisten Objekte dieser Art aus der Umgebung von Jupiter stammten und dann durch Gravitationskräfte zur Oortschen Wolke geschleudert wurden – dieser riesigen Ansammlung von Kometen, die sich langsam um die Sonne bewegt. Aber Sterns Ansicht nach war es in der Nähe Jupiters zu warm. "Hale-Bopp muss sozusagen tiefgefroren gewesen sein", meint er, bevor vor relativ kurzer Zeit irgendwelche Störungen den Kometen näher an die Sonne heran schleuderten.

Andere Untersuchungen wie die des Extreme Ultraviolet Explorer (EUVE) Satellite konnten bisher keine Zeichen von Argon bei Hale-Bopp entdecken, was vermuten lässt, dass seine "Wiege" an einer wärmeren Stelle des Sonnensystems stand. "Wenn der Argon-Nachweis so stimmen sollte, kann er helfen festzustellen, woher der Komet stammt", sagt Michael Mumma. Aber der Astronom vom Goddard Space Flight Center der NASA muss auch zugeben, dass das schwache Argon-Signal noch einigen Raum für Zweifel lässt.

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