Als die Ingenieure der
NASA in den 70er Jahren ihre Raumfähren entwarfen, dachte noch niemand daran, daß solche Trümmer eine Gefahr für die leicht gepanzerten Fahrzeuge darstellen könnten. Aber nun haben Radaruntersuchungen gezeigt, daß es voll wird im Weltraum. In vierzig Jahren Raumfahrt wurde der natürliche Ring aus Meteoriten und Staub um unseren Planeten herum zusätzlich gefüllt durch Millionen Schrotteilchen, angefangen von inzwischen aufgegebenen Satelliten bis zu umherschwirrenden Schrauben und Muttern. Diese Stücke bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 7,5 Kilometern pro Sekunde und sind dadurch in der Lage, Metall zu durchschlagen und bei Kollisionen zerstörerische Überlschallgeschwindigkeits-Schockwellen auszulösen. Nur ein Beispiel: Ein Fragment, welches nicht größer als ein halber Zentimeter ist, kann ein faustgroßes Loch in ein Raumflugzeug schlagen. Die Radarsysteme auf der Erde können zwar größere Trümmerstücke entdecken und die Astronauten warnen, mehr als 95 Prozent des Treibguts sind aber zu klein für die Detektoren.
Der NRC forderte die NASA auf, nach Möglichkeiten zu suchen, um die Wahrscheinlichkeit eines durch Kollisionen verursachten Unfalls auf weniger als 1 zu 200 zu senken. Dazu müßte die Raumfahrtbehörde ihre Computermodelle auf den neuesten Stand bringen, nach denen mögliche Schäden durch umherfliegende Teilchen berechnet werden. Außerdem müßte das Überwachungsnetz für solche Trümmer überholt werden, unter Umständen die Fluglinien geändert und zusätzliche Panzerungen an den „verwundbarsten“ Stellen angebracht werden.
„Die Gefahr, die von Meteoriten und Trümmern im Orbit ausgeht, ist bei einigen Missionen die einzige größere Bedrohung für das Raumschiff und die Besatzung“, sagt der frühere Astronaut und NRC-Mitglied Frederick Hauck von AXA Space. Müll kann nicht nur auf der Erde gesundheitsgefährdend sein.
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