Nach Erdbebenserie: Vulkanausbruch auf Island steht möglicherweise kurz bevor
Im Zuge der Erdbebenserie im Südwesten von Island gibt es Anzeichen für eine mögliche bevorstehende Eruption. Am frühen Mittwochnachmittag habe es eine Reihe kleinerer Beben gegeben, die sehr schnell nacheinander und mit steigender Intensität aufgetreten seien, sagte die Koordinatorin für Naturgefahren der isländischen Wetterbehörde Vedurstofa Kristín Jónsdóttir am Mittwoch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Leiter des Zivilschutzes Vídir Reynisson. Eine vulkanische Eruption habe nicht begonnen, zu ihr könne es aber im Lauf der nächsten Stunden oder Tage kommen.
Die unterirdischen vulkanischen Aktivitäten auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich von Reykjavik spielen sich derzeit vor allem zwischen den Bergen Litli Hrútur und Keilir ab. Insgesamt kam es in der Region in den vergangenen Tagen zu mehr als 17 000 Erdbeben. Das stärkste erreichte eine Stärke von 5,6 auf der Richterskala und ereignete sich am Morgen des 24. Februars 2021.
Experten haben die Gegend per Hubschrauber nach sichtbaren Anzeichen für eine Eruption abgesucht, bislang aber nichts entdeckt. In Grindavík – der Ortschaft, die möglicherweise am ehesten von einer Eruption betroffen sein könnte – leben rund 3300 Menschen. Es gilt jedoch derzeit als unwahrscheinlich, dass der Ort evakuiert werden muss.
Eine große Gefahr für die Bevölkerung besteht nach Ansicht der Experten nicht. Es ist demnach auch unwahrscheinlich, dass der Luftverkehr betroffen sein wird. Die Isländer rechnen zwar mit Lavaströmen, jedoch nicht mit einer solch dramatischen Lage wie beim Ausbruch des Eyjafjallajökulls im Jahr 2010. Dieser hatte damals über einen längeren Zeitraum den internationalen Flugverkehr lahmgelegt. (dam)
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