News: Wachstum auf der Überholspur
Als Curry Proben von Schulterblättern anbohrte, fand sie rechtwinklig verlaufende Veränderungen in der Dichte der mikroskopischen Kanäle, welche vermutlich einst Blutgefäße beherbergten. Die Schichten ähnelten jenen konzentrischen Ringen, die sich jährlich in Seekühen und Meeresschildkröten ablagern. So vermutete Curry, daß auch die Dichteschwankungen im Saurierknochen sich im Jahreszyklus bildeten und benutzte sie, um das Alter der Sauropoden zu schätzen. Die Knochen mit halber maximaler Größe waren danach vier bis fünf Jahre alt, während die größten acht bis elf Jahre alt waren. Unter Berücksichtigung der Knochendicke lassen diese Altersangaben vermuten, daß sich in den Sauropoden pro Tag annähernd 10,1 Mikrometer Knochengewebe ablagerte. Zur Überprüfung stufte Curry die Knochen der Vordergliedmaßen, die keine Ringe aufweisen, auf dieser Grundlage altersmäßig ein, und kam dabei auf ähnliche Werte. "Obgleich der Apatosaurus eventuell jahrhundertelang lebte, brauchte er mit Sicherheit nicht so lange, um seine volle Größe zu erreichen", schlußfolgert Curry.
Diese Erkenntnisse ergeben durchaus einen Sinn, erklärt der Sauropoden-Spezialist Gregory Paul. Selbst gigantische Saurier würden schnell aussterben, wenn sie über 30 Jahre bis zum Erreichen des Erwachsenenalters bräuchten, sagt er. Wissenschaftliche Berechnungen legen nahe, daß die Saurierbestände gefährlich niedrige Werte erreichen würden, denn Raubtiere und Krankheiten hätten dann sehr viel Zeit, um die Saurier hinwegzuraffen, bevor diese sich vermehren können.
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