Unterbewusstsein: Wählen mit Gefühl
Beim Eingeben einer Telefonnummer erfasst der Anrufer unbewusst, welches Wort die Ziffernfolge als SMS-Text ergibt.
Mehr als 34 Milliarden SMS wurden 2009 in Deutschland versendet. Damit hat jeder Bundesbürger im Schnitt 420 Kurznachrichten verschickt. Das hinterlässt offenbar Spuren, wie der Würzburger Psychologe Sascha Topolinski berichtet: Beim Wählen von Telefonnummern erfasst der Anrufer unbewusst, welches Wort die Ziffernfolge als SMS-Text ergibt.
Topolinski ließ insgesamt 198 Probanden Telefonnummern mit einem Handy wählen, dessen Tasten nur mit Ziffern und nicht wie üblich auch mit Buchstaben beschriftet waren. Anschließend sollten die Testpersonen angeben, wie "angenehm" sie die gewählte Nummer fanden.
Es zeigte sich, dass die Teilnehmer wesentlich lieber eine Ziffernfolge wie 54323 als 534243 tippten. Das traf vor allem auf Probanden zu, die viel und regelmäßig Kurznachrichten schreiben. Warum? Die erste Zahlenfolge ergibt als SMS das Wort "Liebe", während letztere in eine "Leiche" endet.
Anschließend sollten die Probanden Partnervermittlungen, Maklerbüros oder Bestattungsunternehmen anrufen, worauf sie jeweils eine Bandansage hörten und dann die Attraktivität der Dienstleister beurteilten. Wieder fiel das Urteil je nach Telefonnummer unterschiedlich aus: Entsprachen die fiktiven Rufnummern Begriffen, die zu den Firmen passten – etwa 54323 für die Partnervermittlung – so schnitt diese in der Bewertung von SMS-Erfahrenen besser ab als zum Beispiel beim Wählen von 72528 ("Salat").
Das handy-erfahrene Gehirn hat offenbar gelernt, dass dieselbe Taste sowohl eine Ziffer als auch einen Buchstaben produzieren kann, erklärt Topolinski. Beim Wählen der 2 schwingen unbewusst die Buchstaben A, B und C mit, mehrere Ziffern ergaben folglich ganze Wörter. Der Psychologe empfiehlt Unternehmen, sich ihre Rufnummer sorgfältig auszusuchen. So hätte ein Juwelier mit dem Anschluss 7247688 schlechte Karten. (bw)
Topolinski ließ insgesamt 198 Probanden Telefonnummern mit einem Handy wählen, dessen Tasten nur mit Ziffern und nicht wie üblich auch mit Buchstaben beschriftet waren. Anschließend sollten die Testpersonen angeben, wie "angenehm" sie die gewählte Nummer fanden.
Es zeigte sich, dass die Teilnehmer wesentlich lieber eine Ziffernfolge wie 54323 als 534243 tippten. Das traf vor allem auf Probanden zu, die viel und regelmäßig Kurznachrichten schreiben. Warum? Die erste Zahlenfolge ergibt als SMS das Wort "Liebe", während letztere in eine "Leiche" endet.
Anschließend sollten die Probanden Partnervermittlungen, Maklerbüros oder Bestattungsunternehmen anrufen, worauf sie jeweils eine Bandansage hörten und dann die Attraktivität der Dienstleister beurteilten. Wieder fiel das Urteil je nach Telefonnummer unterschiedlich aus: Entsprachen die fiktiven Rufnummern Begriffen, die zu den Firmen passten – etwa 54323 für die Partnervermittlung – so schnitt diese in der Bewertung von SMS-Erfahrenen besser ab als zum Beispiel beim Wählen von 72528 ("Salat").
Das handy-erfahrene Gehirn hat offenbar gelernt, dass dieselbe Taste sowohl eine Ziffer als auch einen Buchstaben produzieren kann, erklärt Topolinski. Beim Wählen der 2 schwingen unbewusst die Buchstaben A, B und C mit, mehrere Ziffern ergaben folglich ganze Wörter. Der Psychologe empfiehlt Unternehmen, sich ihre Rufnummer sorgfältig auszusuchen. So hätte ein Juwelier mit dem Anschluss 7247688 schlechte Karten. (bw)
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