Roter Planet Mars: Trotz Beinahekatastrophe - ExoMars 2016 arbeitet
Rund eine Woche nach dem Start ihrer Raumsonde ExoMars 2016 am 14. März berichtet die Europäische Weltraumagentur ESA, dass die Sonde störungsfrei arbeitet und sich auf dem gewünschten Kurs befindet. Lediglich das Haupttriebwerk der Sonde, das im Oktober dieses Jahres zum Abbremsen in eine Umlaufbahn um den Roten Planeten benötigt wird, sei nach dem Start etwas wärmer gewesen als erwünscht. Dies wurde dadurch behoben, dass der Teil der Sonde mit dem Triebwerk um wenige Grad von der Sonne weggeschwenkt wurde.
Während bei der Sonde wohl alles in Ordnung ist, hüllt sich die ESA in Schweigen über ein mögliches heikles Ereignis kurz nach der Abtrennung von ExoMars von der Breeze-M-Oberstufe am späten Abend des 14. März 2016. Nach Angaben des russischstämmigen Raumfahrtspezialisten Anatoly Zak in einem Onlinebeitrag von "Popular Mechanics" entging ExoMars nur um Haaresbreite einer Katastrophe. Danach ist nämlich die Breeze-M-Oberstufe bei einem weiteren Schubmanöver nach der Abtrennung der Nutzlast explodiert. Dies sollte zwölf Sekunden dauern und diente dazu, den Abstand der Breeze-M zu ExoMars weiter zu erhöhen und zu verhindern, dass die ebenfalls auf einer Erdfluchtbahn befindliche Oberstufe in die Nähe des Mars gelangen könnte.
Zak stützt sich auf inoffizielle Quellen in der russischen Raumfahrtindustrie und Bilder der Oberstufe vom brasilianischen OASI-Observatorium kurz nach der Abtrennung. Sie zeigen die sich vor dem Hintergrund der Sterne bewegende Oberstufe, die aber von weiteren, kleineren und leuchtschwächeren Objekten begleitet wird, welche sich in die gleiche Richtung bewegen. Eigentlich sollte auf den Bildern nur ein einzelnes Objekt zu sehen sein. Dieser Objektschwarm legt jedoch nahe, dass die Oberstufe explodiert sein könnte, als ihr Haupttriebwerk zum fünften Mal bei diesem Einsatz zündete. Wäre dies während der Schubmanöver zum Verlassen der Erdumlaufbahn passiert, dann wäre die neueste ESA-Marsmission nur noch ein Haufen Weltraumschrott. Tatsächlich kam es in der Vergangenheit schon zu Explosionen bei der Breeze-M. Bei einer Anfrage bei der ESA erhielt der Autor dieser Zeilen die Mitteilung, dass sich die ESA offiziell an die russische Raumfahrtbehörde gewandt habe und um Aufklärung gebeten habe. Weitere Details würde man derzeit nicht kommentieren.
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