Meeresforschung: Walpopulationen größer als angenommen
Tonaufnahmen von Pottwalen und Blauwalen lassen Wissenschaftler hoffen, dass sich deren Populationen besser erholt haben als bisher angenommen.
In einer Studie über die Gesänge von Blauwalen bemerkten John Hildebrand von der Scripps Institution of Oceanography in San Diego und seine Kollegen, dass die Tonfrequenz in den vergangenen 50 Jahren um über 30 Prozent gesunken ist.
In einer weiteren Studie zeichneten der Teilchenphysiker Giorgio Riccobene vom Istituto Nazionale di Fiscia Nucleare in Catania und der Meeresbiologe Giovanni Parvan von der Università degli Studi di Pavia im Meer vor Sizilien in 2000 Metern Tiefe Klicklaute von Pottwalen auf. Anhand von rund 600 Stunden dauernden Tonaufnahmen konnten die Forscher zeigen, dass Pottwale im Mittelmeer häufiger vorkommen als bisherige Zählungen vermuten ließen. Da die Klicklaute von Pottwalen wie die Gesänge der Blauwale spezifische Muster aufweisen, konnten die Wissenschaftler zudem nachweisen, dass neben den im Mittelmeer heimischen Tieren auch häufig Pottwale von außerhalb durch das Gebiet ziehen.
Eigentlich lagen die Wale nicht im Fokus der Wissenschaftler, die ursprünglich eine Methode zur akustischen Ortung von Neutrinos im Meer etablieren wollten. Riccobene hatte gehofft, die Partikel, die keine Ladung und kaum Masse besitzen, unter Wasser über Schallwellen nachzuweisen. Als Parvan die Hintergrundgeräusche der Aufnahmen untersuchte, entdeckte er die Laute der Pottwale.
Ab März 2010 will das Wissenschaftlerteam die Erforschung der Wale mit einem eigenen neuen Projekt weiter vorantreiben. Durchgängige und längere Messungen sowie eine computergestützte Datenauswertung sollen es dann möglich machen, anhand der Klicklaute auch Rückschlusse auf Größe und Geschlecht der einzelnen Tiere zu ziehen. (jvs)
In einer Studie über die Gesänge von Blauwalen bemerkten John Hildebrand von der Scripps Institution of Oceanography in San Diego und seine Kollegen, dass die Tonfrequenz in den vergangenen 50 Jahren um über 30 Prozent gesunken ist.
Dies ließe sich den Wissenschaftlern zufolge nur damit erklären, dass mehr Tiere auf gleichem Raum leben als zuvor. Dadurch kann ein einzelner Wal tiefer und leiser singen und dennoch genügend Artgenossen erreichen. Dieses Verhalten scheint nicht lokal beschränkt zu sein, sondern betrifft Walgruppen auf der gesamten Welt. John Hildebrand und sein Team vermuten, dass männliche Tiere durch die tiefere Tonlage zudem ihre Attraktivität für die Weibchen erhöhen. An den Melodien der Blauwalgesänge, die von Generation zu Generation gleich bleiben, scheint die Frequenzänderung jedoch nichts zu ändern. Weltweit gibt es zehn verschiedene Melodien, die für bestimmte Gruppen von Tieren spezifisch sind.
In einer weiteren Studie zeichneten der Teilchenphysiker Giorgio Riccobene vom Istituto Nazionale di Fiscia Nucleare in Catania und der Meeresbiologe Giovanni Parvan von der Università degli Studi di Pavia im Meer vor Sizilien in 2000 Metern Tiefe Klicklaute von Pottwalen auf. Anhand von rund 600 Stunden dauernden Tonaufnahmen konnten die Forscher zeigen, dass Pottwale im Mittelmeer häufiger vorkommen als bisherige Zählungen vermuten ließen. Da die Klicklaute von Pottwalen wie die Gesänge der Blauwale spezifische Muster aufweisen, konnten die Wissenschaftler zudem nachweisen, dass neben den im Mittelmeer heimischen Tieren auch häufig Pottwale von außerhalb durch das Gebiet ziehen.
Eigentlich lagen die Wale nicht im Fokus der Wissenschaftler, die ursprünglich eine Methode zur akustischen Ortung von Neutrinos im Meer etablieren wollten. Riccobene hatte gehofft, die Partikel, die keine Ladung und kaum Masse besitzen, unter Wasser über Schallwellen nachzuweisen. Als Parvan die Hintergrundgeräusche der Aufnahmen untersuchte, entdeckte er die Laute der Pottwale.
Ab März 2010 will das Wissenschaftlerteam die Erforschung der Wale mit einem eigenen neuen Projekt weiter vorantreiben. Durchgängige und längere Messungen sowie eine computergestützte Datenauswertung sollen es dann möglich machen, anhand der Klicklaute auch Rückschlusse auf Größe und Geschlecht der einzelnen Tiere zu ziehen. (jvs)
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