News: Wandern die Automobilzulieferer aus?
Lediglich knapp 9 Prozent aller Unternehmen praktizieren Verlagerungen, um Kostenvorteile durch Produktionsstandorte in Niedriglohnländern zu nutzen, ergab die Auswertung der Befragung. Werden weitere Unternehmen, für die Verlagerungen zwar wichtig, die Personalkosten aber nicht einziges Motiv für ihr Engagement im Ausland sind, in die Auswertung einbezogen, ergibt sich als Bild, daß 25 Prozent der Auslandsaktivitäten aus Verlagerungsmotiven erfolgen. In erster Linie dienen Auslandsstandorte jedoch der Belieferung des ausländischen Absatzmarktes (32 Prozent der Unternehmen mit Auslandsaktivitäten). Für jedes fünfte Unternehmen ist die Zulieferung an einen bestimmten Autohersteller wichtig – die Zulieferer sind den globalisierenden Automobil-Konzernen zu den neuen Auslandsstandorten gefolgt. Erst nachrangige Bedeutung haben ausländische Produktionsstandorte zur Herstellung arbeitsintensiver Vorprodukte, die anschließend in deutschen Betrieben weiterverarbeitet werden, so die IAT-Wissenschaftlerin Bettina Walker.
Ein Vergleich der Export- und Importaktivitäten bestätigt diese Tendenz. Nur im Bereich der Europäischen Union ist die Zahl der Unternehmen, die Vorprodukte importieren und eigene Produkte exportieren, etwa gleich groß. Fuer alle anderen Länder bewegt sich die Relation zwischen Exporten und Importen im Verhältnis von mindestens 2:1. 50,6 Prozent der befragten Unternehmen exportieren beispielsweise in die Tschechische Republik, während nur 21,2 Prozent der Unternehmen Vorprodukte von daher beziehen. Hauptsächlich spielt sich das Auslandsengagement der nordrhein-westfälischen Automobilzulieferer jedoch auf dem europäischen Markt ab. 96,5 Prozent der befragten Unternehmen exportieren in Länder der Europäischen Union, 88 Prozent importieren von dort Produkte. 61 Prozent exportieren nach Nordamerika, aber nur 21 Prozent beziehen von dort Importe. Die drei wichtigsten Länder für Produktionsstandorte sind mit den drei wichtigsten Im- und Exportländern identisch: 85 Prozent der befragten Unternehmen mit Auslandsstandorten haben Werke in EU-Ländern, 68 Prozent haben Standorte in Nordamerika und fast 43 Prozent geben an, Produktionswerke in der Tschechischen Republik zu haben.
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