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Anthropologie: Wann trennten sich Gorilla und Mensch?

In Äthiopien sind Forscher auf neun fossile Zähne gestoßen, die sie einer bisher unbekannten Gattung der Menschenaffen zuschreiben. Dabei handelt es sich vermutlich um einen Gorilla-Vorfahren oder zumindest einen gorillaähnlichen Primaten, dem die Wissenschaftler um Gen Suwa vom University of Tokio Museum gleich einen neuen Namen verpassten – Chororaphitecus abyssinicus.

Die Zähne sind offenbar zehn Millionen Jahre alt, was bedeuten würde, dass die Trennung zwischen Affe und Mensch etwa zwei Millionen Jahre eher stattfand als angenommen. Denn bisher schlossen Paläoanthropologen aus anderen Funden, dass Menschen und Gorillas erst seit etwa acht Millionen Jahren getrennte Wege gehen.

Die Verwandtschaft zu den heute lebenden Primaten ergab sich aus dem Vergleich der fossilen Zähne mit denen heute lebender Gorillas.

Jay Kelley von der University of Illinois in Chicago äußerte sich dem Onlinedienst des Fachmagazins Nature gegenüber eher zurückhaltend, was die Schlussfolgerungen aus den neuen Funden angeht. "Ich bin noch nicht davon überzeugt, dass es sich tatsächlich um die Überreste eines Gorilla handelt," meint er und erwartet gründlichere Untersuchungen der Zähne.

Sebastian Hollstein

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