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Kalkriese: War es Varus?

Vor mehr als 30 Jahren begannen die Ausgrabungen in Kalkriese. Ob aber die Varusschlacht tatsächlich dort stattfand, ist bis heute nicht sicher.
Angriff der Legionäre bei der Nachstellung der Varusschlacht in Kalkriese

Der Park des Museums Kalkriese ist ein schöner, friedvoller Ort. Auf diesem Gelände machte ein pensionierter britischer Offizier und Sondengeher in den Jahren 1987/88 einige spektakuläre Funde aus der Römerzeit – unter anderem Schleuderbleie, also Wurfgeschosse römischer Legionäre. 1989 begannen die wissenschaftlichen Ausgrabungen. Heute besuchen hier im Schnitt jährlich bis zu 100 000 Interessierte ein 2002 eröffnetes, ebenso unaufgeregtes wie ansprechendes Museum, schlendern durch einen nicht besonders finsteren so genannten Germanenwald auf gemütlichen »Germanenpfaden« an Schautafeln vorbei, die antike Ereignisse und moderne Forschung zugleich erläutern. Am Rand des Wäldchens verläuft der »Weg der Römer«, auf dem seinerzeit Varus und seine Legionen herangerückt sein sollen. Sanft fällt dort der Hügel Richtung Norden ab zum Großen Moor hin, wo damals die letzten Reste ebendieser Legionen wohl ihr grausames Ende fanden. Das muss hinter dem Hochseilgarten geschehen sein, dem Freizeitangebot am Rand der archäologischen Ausgrabungsstätte.

In dieser norddeutschen Idylle also, so heißt es, hat vor gut 2000 Jahren ein vereintes Germanenheer unter der Führung des Cheruskerfürsten Arminius aus einem Hinterhalt anstürmend drei römische Legionen vernichtend geschlagen, ja geradezu massakriert. Oder war es vielleicht doch ganz anders? Zwar geht ein Großteil der deutschen Altertumsforscher heute davon aus, dass dieses Fleckchen Erde im Osnabrücker Land einer der Schauplätze jenes Geschehens war, das inzwischen von Archäologen und Historikern meist als Varuskatastrophe oder Varusereignis bezeichnet wird. Doch bisher fehlt ein endgültiger Beweis. »Es gibt auch nach 30 Jahren noch viele unbeantwortete Fragen«, sagt Joseph Rottmann, der von Anfang an dabei ist – zunächst als Kulturdezernent beim Landkreis Osnabrück, danach als Geschäftsführer der Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH, der Betreiberin von Museum und Park.

Idyllischer Schauplatz der brutalen Schlacht | Das Museum Varusschlacht im Osnabrücker Land steht an dem Ort, an dem vor 2000 Jahren eine der verlustreichsten römischen Schlachten stattgefunden haben soll.

Aus der Antike gibt es zahlreiche Berichte zur Varusschlacht und zu den darauf folgenden Rachefeldzügen des Germanicus. Den ausführlichsten lieferte der Historiker Cassius Dio (um 163-229 n. Chr.), der allerdings erst rund anderthalb Jahrhunderte nach den Ereignissen geboren wurde. Obwohl die antiken Autoren einander teilweise widersprechen und ihre Angaben mitunter vage bleiben, sind die Grundzüge des Geschehens weitgehend bekannt: Im Herbst des Jahres 9 n. Chr. befand sich Publius Quintilius Varus mit drei Legionen auf dem Marsch in das Winterlager. Die Römer wähnten sich nicht in Feindesland und gerieten in einen Hinterhalt der vom Cherusker Arminius angeführten Germanen. Es entwickelte sich ein so genanntes Defileegefecht, bei dem ein vorbeiziehendes Heer mit einer Reihe von Angriffen auf seine Flanken überzogen wird. Die Kampfhandlungen erstreckten sich über mehrere dutzend Kilometer und dauerten je nach Lesart bis zu drei oder vier Tage. Am Ende waren rund 20 000 Römer tot, Varus selbst hatte sich in sein Schwert gestürzt – und in Rom klagte Kaiser Augustus: »Varus, gib mir meine Legionen zurück!«

Zwischen 12 und 16 n. Chr. leitete der römische Feldherr Germanicus mehrere aufwändige wie brutale Feldzüge ins rechtsrheinische Gebiet – nicht zuletzt, um Vergeltung zu üben für die vernichtende Niederlage des Varus. Doch Tiberius, der Nachfolger des Augustus, gab schließlich ganz Germanien rechts des Rheins und nördlich der Donau auf.

Welche Römer kämpften in Kalkriese?

Dass in Kalkriese zu Beginn der römischen Kaiserzeit eine Schlacht zwischen Germanen und Legionären des Imperiums stattgefunden hat, steht außer Zweifel. Dafür sprechen schon allein die zahlreichen Militaria, die hier zu Tage gefördert wurden. Darunter waren etwa die eingangs erwähnten Schleuderbleie, aber auch Teile von Rüstungen und Waffen, Reste von Legionärskleidung oder auch Bolzen, die römischen Katapultgeschossen zugeordnet wurden. »Dies ist der einzige Kampfplatz aus der spätaugusteischen Epoche, den wir kennen«, so Joseph Rottmann.

Die für die Forscher entscheidende und bis heute nicht hinreichend beantwortete Frage bleibt jedoch, wann sich das Geschehen in Kalkriese ereignete – 9 oder 15 n. Chr.? Anders ausgedrückt: Fand hier überhaupt die Varusschlacht statt? Ist dies der Ort der legendären Schlacht im Teutoburger Wald, jener Hermannsschlacht, für deren Austragungsort es zeitweise bis zu 700 Theorien gab? Die Figur des Arminius wurde über Jahrhunderte mythisch aufgeladen, sein Kampf gegen das militärisch und organisatorisch weit überlegene Imperium Romanum überschwänglich zur Geburtsstunde der Deutschen hochgejubelt. Bereits der antike Autor Tacitus (58-120 n. Chr.) nannte ihn den »Befreier Germaniens«. Zur Reformationszeit wurde aus Arminius, dem Cherusker, Hermann, der deutsche Held im Kampf gegen Rom, von dem der neue Antirömer Martin Luther meinte, er habe ihn »von hertzen lib«.

Im 19. Jahrhundert dann, als während der Befreiungskriege gegen Napoleon – und erst recht nach dessen Niederlage – der Nationalismus in deutschen Landen seine erste Hochblüte erlebte, kam es regelrecht zu einer Hermann-Mania. Diese mündete schließlich 1875, nach einem weiteren Sieg gegen Frankreich und der Gründung des Deutschen Reichs, in die Errichtung des kolossalen Hermannsdenkmals bei Detmold, im Teutoburger Wald – ein prahlerisches Wahrzeichen des deutschen Nationalismus im überladenen Stil der Epoche.

Germanenwall entpuppt sich als Römerlager

In unseren Tagen hält sich freilich die nationale Begeisterung um ein seit über zwei Jahrtausenden vergangenes historisches Ereignis in Grenzen. Trotzdem steht der Fund- und Ausgrabungsort in Kalkriese auch heute noch unter der aufmerksamen Beobachtung seitens einer interessierten Öffentlichkeit und ihrer Medien. So ließ es sich denn auch Bundeskanzlerin Angela Merkel im Varusjahr 2009 nicht nehmen, die Ausstellung zum 2000. Jubiläum des antiken Blutbads zu eröffnen.

Rekonstruierter Wall | Ursprünglich deuteten Archäologen die Spuren eines Walls, der später in Kalkriese auch rekonstruiert wurde (im Bild), als ein germanisches Bauwerk. Inzwischen ist die Lage weniger klar: Hatten Römer hier ein Lager angelegt?

Umso erregter die Schlagzeilen, wenn es Neues oder gar vermeintlich Revolutionäres über Kalkriese zu berichten gibt. Zuletzt sorgte 2017 die Meldung für Unruhe, dass Archäologen einen rekonstruierten Wall, den sie über Jahre als germanische Anlage vorgestellt hatten, auf Grund weiterer Funde neu interpretieren mussten. Bislang galt das Bauwerk als Kronzeuge der historisch überlieferten Angriffstaktik der Germanen, die aus befestigten Hinterhalten die Römer attackiert haben sollen. Nun aber scheint es möglich, dass der Wall Bestandteil einer römischen Verschanzung oder gar eines Militärlagers gewesen sein konnte. Die Implikation: Vielleicht haben sich die Experten ja auch bei anderen Rekonstruktionen getäuscht? Wer baut schon mitten in einer Schlacht ein Lager?

Die Forscher wollen sich verständlicherweise diesmal nicht übereilt festlegen. »Es laufen Grabungen, die der Frage nachgehen, was für einen Platz wir hier haben«, sagt Geschäftsführer Rottmann. Es könne ebenso gut sein, dass es sich doch um einen germanischen Wall handle, um ein römisches Lager, wie sie Roms knochenhart gedrillte Legionäre eben doch während eines bereits tobenden Gefechts noch errichten konnten, oder auch um einen Kampfplatz. »Solange die Untersuchungen nicht abgeschlossen sind, kann ich nichts zu den Ergebnissen sagen«, so Rottmann. Zwar würden wahrscheinlich bis Ende 2019 erste Ergebnisse vorliegen, doch deren Qualität habe Vorrang vor dem Tempo ihrer Veröffentlichung. Schließlich laufe die Diskussion rund um den Fundort Kalkriese immer auf zwei Ebenen: Da sei zum einen die wissenschaftliche Diskussion, zum anderen die öffentlich-mediale, bei der auch andere Orte ihren Anspruch auf die Titulierung als Ort der Varusschlacht geltend machten.

Kenne deinen Gönner! | Auf dem Schlachtfeld ging Soldatengeld verloren. Diese Münze ließ der Feldherr Varus mit seinem Gegenstempel VAR versehen. Solches Geld gab er seinen Soldaten zum Geschenk.

Münzen, wie sie nur Verlierer verlieren

Eine zentrale Rolle bei der Datierung des Fundorts im Osnabrücker Land kommt bislang den rund 2000 hier ausgegrabenen römischen Münzen zu. Ungefähr die Hälfte davon sind aus Kupfer, also typisches Legionärsgeld. Die zweite Hälfte machten Silbermünzen aus, zudem fanden sich ein paar goldene Geldstücke. Zum einen war unter diesen Münzen keine einzige, die nach 2 v. Chr. geprägt worden war. Zum anderen fanden sich auf einigen der Kupfermünzen so genannte Gegenstempel mit den Kürzeln VAR für Varus oder VAL für seinen Legaten (Stellvertreter) Vala. Solcherart markierte Münzen wurden nur beim Militär verwendet. Sie waren Geldgeschenke eines Feldherrn an seine Legionäre, die sich stets daran erinnern sollten, wer ihr Gönner war. Und doch können auch diese Münzen lediglich als Indizien dienen. Eine sichere Datierung des Geschehens ist mit ihnen nicht möglich, da römisches Geld über viele Jahrzehnte in Umlauf blieb. So stammen beispielsweise die ältesten der bisher in Kalkriese ausgegrabenen Geldstücke vom Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr., waren also schon lange geprägt, bevor die Römer auch nur an Feldzüge nach Germanien dachten.

Die Tatsache, dass überhaupt so viele Münzen aus Edelmetall auf dem Schlachtfeld liegen blieben, wertet Boris Dreyer als Hinweis auf eine Niederlage der Römer. »Da fand ein Kampf statt, und die Römer haben ihn verloren«, sagt der Althistoriker von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Sieger hätten kein Vermögen auf dem Schlachtfeld hinterlassen. Und dies spreche gegen eine Datierung auf das Jahr 15, denn Germanicus habe eben nicht verloren. Dreyer teilt daher »nach derzeitiger Lage« die Ansicht der Kalkrieser Forscher, dass dieser Kampf wohl Teil der Varuskatastrophe war. »Der Gegenbeweis wäre natürlich, wenn große Mengen an Münzen gefunden würden, die erst nach dem Jahr 9 geprägt wurden.« Anders als seine Kollegen im Osnabrücker Land glaubt er allerdings nicht, dass die Kampfhandlungen in Kalkriese über Sieg und Niederlage entschieden. »Das Rückgrat wurde den Römern nicht an diesem Ort gebrochen, das geschah schon davor. Hier war eigentlich schon alles verloren«, meint Dreyer. Es handle sich bei dem Kampfplatz wohl eher um jenen eines letzten Gefechts.

Spirale eines Lituus | Was sagt es über das Schlachtfeld aus, dass dort auch die Insignien priesterlicher Würdenträger gefunden wurden?

Der Althistoriker vergleicht das Varusereignis mit dem Rückzug Napoleons aus Russland. Auch dessen Grande Armée sei immer wieder in Scharmützel verwickelt worden, habe unzählige Angriffe über sich ergehen lassen müssen. »So mussten auch Varus und seinen Legionen tagelang und an mehreren Orten kämpfen«, sagt Dreyer. Daher sei es im Grunde müßig, den einen Ort der Varusschlacht zu suchen, schließlich habe man es mit etlichen Dutzend Kilometern Rückzug zu tun. Also müsse verstärkt im Umland von Kalkriese nach weiteren Spuren der Römer gesucht werden. Schließlich seien römische Legionäre auch nach harten Kämpfen durchaus im Stande gewesen, am Abend jedes Tages Marschlager zu errichten. »Deren Spuren müssen zu finden sein.« Das weiß auch Joseph Rottmann. Daher hätten er und sein Team schon in der Vergangenheit Luftbildarchäologen und Sondengänger in der Umgebung der Ausgrabungsstätte eingesetzt und würden dies auch weiter tun – in Zukunft erweitert durch Airborne Laserscanning, bei dem die Erdoberfläche mittels Laserstrahl abgetastet wird. »Wir suchen unermüdlich nach weiteren antiken Trittsteinen, die es uns ermöglichen, die Vorgänge von damals besser zu verstehen«, sagt Rottmann.

Mit Luxusgütern in Feindesland

Dem besseren Verständnis einiger Fundobjekte widmet sich auch ein aktuelles Forschungsprojekt der Kalkrieser Wissenschaftler. Es trägt die zentrale Frage bereits im Namen: »Kalkriese als Ort der Varusschlacht? – eine anhaltende Kontroverse«. In Zusammenarbeit mit dem Bergbaumuseum Bochum und der Ludwig-Maximilians-Universität München wollen die Wissenschaftler dabei vor allem versuchen, einige ausgewählte Fundstücke in ihren kulturhistorischen Zusammenhang zu setzen. »Bisher haben wir diese Funde ausschließlich deskriptiv vorgestellt, sie aber noch nicht kulturhistorisch eingeordnet«, sagt Heidrun Derks, Museumsleiterin in Kalkriese.

Die Archäologen holten zahlreiche zivile und sakrale Objekte aus der Erde, deren Anwesenheit auf einem Schlachtfeld Rätsel aufgibt. Beispielsweise fanden sie Bruchstücke von bis zu zehn kupfernen Litui. Dabei handelt es sich um Spiralzepter, die priesterliche Kultgegenstände waren und als Insigne der Auguren dienten – der Bischofsstab in der römisch-katholischen Kirche geht auf den Lituus zurück. Zuvor hatten Archäologen außerhalb Italiens nur einen einzigen vergleichbaren Fund auf dem Gebiet des Römischen Reichs gemacht. »Wie kommt es, dass wir hier so viele davon haben, und was sagt uns das über den Ort?«, fasst Heidrun Derks die Fragestellung zusammen. Durch eine kulturhistorische Kontextualisierung dieser Fundstücke, so die Hoffnung, wären die Forscher einer endgültigen Datierung des Kampfplatzes einen weiteren Schritt näher.

Auch die so genannten Glasaugen geben Rätsel auf. Die Funktion dieser Miniaturaugen sei bisher nicht erforscht. Möglicherweise zierten sie einst Möbelstücke. Zwar litt die Führungselite des Imperiums auch im Feld keinen Mangel und machte es sich im Rahmen der Möglichkeiten durchaus gemütlich. Aber auf einem Rachefeldzug wäre allzu prächtiger Hausrat doch fehl am Platz gewesen. Zumal Kaiser Tiberius, der Augustus im Jahr 14 folgte, eingedenk der Varuskatastrophe seinen Truppen umgehend verbot, mit Luxusgütern ins rechtsrheinische Gebiet zu ziehen. »Der Prunk mancher Funde spricht für eine Armee, die sich in befriedetem Gebiet glaubte«, meint Boris Dreyer – und damit auch wieder für die Legionen des Varus und nicht jene des Germanicus.

Schmuck von Luxusgütern? | Archäologen deuten die Glasaugen als Teile von aufwändig dekorierten Möbelstücken. Offenbar hatte Varus auf seinem Marsch Luxusgüter dabei.

In einem weiteren Modul des von der Volkswagenstiftung geförderten Projekts widmen sich die Forscher den in Kalkriese gefundenen mehrfach zusammengefalteten Blechen. Diese werden digital rekonstruiert und dann auf dem Computer entfaltet, um so ihre Ursprungsform zu ergründen – und möglicherweise auch ihre Funktion. »Natürlich wird keines dieser Stücke allein die Datierung abschließend klären«, räumt Heidrun Derks ein. »Doch sie stellen zusätzliche Mosaiksteinchen dar, die es uns ermöglichen, den zeitlichen Rahmen weiter einzugrenzen.«

Der »metallurgische Fingerabdruck« der Legionen

Besonders ehrgeizig erscheint der Versuch, den so genannten metallurgischen Fingerabdruck einzelner Legionen zu ermitteln. Der größte Teil der ausgegrabenen Objekte besteht aus Metallen wie Eisen oder Kupferlegierungen. Nun wird untersucht, ob sich diese Stücke eindeutig den Legionen des Varus, der 17., 18. und 19. Legion, zuordnen lassen. Jede römische Legion hatte ihre eigene Schmiede, in der beispielsweise Ausrüstungsgegenstände repariert oder neue hergestellt wurden. »Durch individuelle Techniken und ein eigenes Reservoir an Werkstoffen erhielten die hier gefertigten Teile eine ganz eigene Signatur«, erklärt Derks. Forscher in England konnten bereits erste Erfolge darin verzeichnen, den metallurgischen Fingerabdruck der damals in Britannien stationierten Legionen zu bestimmen. Sollte es gelingen, einige Kalkrieser Funde den an der Varusschlacht beteiligten Legionen 17 bis 19 zuzuordnen, wäre die Frage nach der Datierung beantwortet – und jeder Zweifel ausgeräumt. Nach der Katastrophe wurden diese Nummern im Römischen Reich an keine Legion mehr vergeben.

»Die Kollegen in England haben tatsächlich Unterschiede zwischen dem metallurgischen Fingerabdruck auf der Insel und jenem in Kontinentaleuropa festgestellt«, so Derks. Die Erkenntnisse seien aber nicht übertragbar, da Britannien als Eiland eben doch ein »abgegrenztes Experimentierfeld« darstelle. Im Lauf von 2020 sollen erste Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt vorliegen. Falls diese, wie vorauszusehen ist, auch nicht alle Fragen beantworten, gilt wohl, was die Archäologen auf einer der Schautafeln im Park angesichts der Verwirrung um den Römer- oder Germanenwall propagierten: »Da hilft nur eines – Ruhe bewahren und weiterforschen!«

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