Kalifornien: Waren die ersten Amerikaner Speerfischer?
Die Bewohner der kalifornischen Kanalinseln stellten offenbar schon vor 12 000 Jahren Projektilspitzen her, die der Jagd auf Meerestiere dienten. Die Funde sind nicht nur der älteste Beleg für derartige Waffen in Amerika, sondern unterstützen auch die Theorie, dass die ersten Pioniere zunächst die Küstenregionen der Neuen Welt besiedelten und sich von den Reichtümern des Meeres ernährten.
Die Archäologen fanden zahlreiche Geschossspitzen, zusammen mit den Überresten von Schalentieren, Robben, Fischen und Wasservögeln. Die Spitzen sind bemerkenswert fein gearbeitet, extrem dünn und mit Widerhaken versehen. Jon Erlandson von der University of Oregon in Eugene hebt die ausgereifte Technik der Paläoindianer hervor, diese deutet darauf hin, dass sie sich bereits seit langer Zeit auf die Nahrungsgewinnung aus dem Meer spezialisiert hatten. Die filigranen Fundstücke ähneln Projektilspitzen, die in der Vergangenheit auf beiden Seiten des Pazifik gefunden wurden.
Julian Willuhn
Science 331, S. 1181-1185, 2011
Die Archäologen fanden zahlreiche Geschossspitzen, zusammen mit den Überresten von Schalentieren, Robben, Fischen und Wasservögeln. Die Spitzen sind bemerkenswert fein gearbeitet, extrem dünn und mit Widerhaken versehen. Jon Erlandson von der University of Oregon in Eugene hebt die ausgereifte Technik der Paläoindianer hervor, diese deutet darauf hin, dass sie sich bereits seit langer Zeit auf die Nahrungsgewinnung aus dem Meer spezialisiert hatten. Die filigranen Fundstücke ähneln Projektilspitzen, die in der Vergangenheit auf beiden Seiten des Pazifik gefunden wurden.
Ein so frühes Erscheinen dieser fortschrittlichen Jagdwaffen in Kalifornien könnte Erlandsons Theorie vom "Kelp Highway" untermauern. Demnach folgten die ersten Amerikaner nicht dem Wild über die Beringstraße, sondern lebten vom reichhaltigen Nahrungsangebot der Seetangwälder (Kelp), die sich von Japan bis Kalifornien entlang der Küste erstrecken. Die Uferbewohner hätten so nach Nordamerika vordringen können, ohne ihre Jagdmethoden anpassen zu müssen.
Julian Willuhn
Science 331, S. 1181-1185, 2011
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